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Abgeschnittener Hamas-Chef Yahya Sinwar allein im Bunker

Hamas-Chef Yahya Sinawr soll in seinem Bunker abgeschnitten sein
Hamas-Chef Yahya Sinawr soll in seinem Bunker abgeschnitten sein (Imago Images / ZUMA Wire)

Die israelischen Streitkräfte dringen immer tiefer in den Gazastreifen vor und drängen die Hamas-Terroristen in die Enge. Auch in den Tunneln unter Schulen, Krankenhäusern und öffentlichen Gebäuden sind sie nicht mehr sicher.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte am Dienstag in einer Fernsehansprache an die Nation, der Gazastreifen sie »die größte von Menschenhand geschaffene Terrorbasis. Der gesamte Gazastreifen ist eine Basis für Terroristen«, betonte Gallant und wies darauf hin, dass sich Hamas-Chef Yahya Sinwar in seinem Bunker versteckt halte und »keinen Kontakt zu seiner Umgebung hat«, während seine Hamas-Kommandeure sterben.

Es werde keine humanitären Pausen für den Gazastreifen geben, bevor die als Geiseln genommenen Israelis zurückgegeben werden, versprach der Minister in der Ansprache.

Bei einem Briefing für den Außen- und Verteidigungsausschuss der Knesset, das ebenfalls am Dienstag stattfand, betonte Gallant, dass noch viele Tage des Kampfes vor den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) liegen, doch Israel werde drei Hauptziele erreichen: Die Zerstörung der Hamas als einer militärischen wie politischen Organisation, die Beseitigung der Sicherheitsbedrohung aus dem Gazastreifen für israelische Bürger und die volle Operationsfreiheit der IDF im Gazastreifen.

Die israelischen Verteidigungskräfte operierten zum ersten Mal seit Jahrzehnten tief im Gazastreifen gegen die Hamas, berichtete der Chef des IDF-Südkommandos, Generalmajor Yaron Finkelman, am Dienstag. »Diese Generation ist die Generation des Sieges. Wir kämpfen gerade in dieser Stunde in wichtigen Zentren des Gazastreifens«, fügte Finkelman hinzu. »Ich bin gerade von dort zurückgekehrt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten kämpft die IDF im Herzen von Gaza-Stadt. Im Herzen des Terrors.«

IDF-Sprecher Daniel Hagari bekräftigte am Dienstagabend, dass es keinen Waffenstillstand geben werde und das Militär seine Bodenoffensive fortsetze. »Die Hamas-Terroristen reden sich ein, dass es einen Waffenstillstand geben wird. Es wird keinen geben. Wir rücken vor«, stellte Hagari fest und ergänzte, dass die IDF über 14.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen, mehr als hundert Tunneleingänge zerstört und viertausend Waffen erbeutet hätten. Bereits am Montag hatte Hagari erklärt, die IDF intensivierten ihre Operationen in Gaza-Stadt, wobei die wachsende Zahl von eliminierten Hamas-Terroristen und Feldkommandeuren den Druck auf die Terrorarmee, welche die Enklave beherrscht, erhöhe.

Menschliche Schutzschilde

In Bezug auf die Bemühungen der IDF, das als »Metro« bezeichnete unterirdische Terrortunnelnetz zu zerstören, sagte Hagari, die Hamas habe bewusst Tunnelschächte unter Krankenhäusern, Moscheen, Schulen und humanitären Einrichtungen angelegt, doch jetzt verlöre sie systematisch ihren unterirdischen Rückzugsort. »Wir arbeiten daran, uns von einem Tunnel zum anderen vorzuarbeiten und eine Reihe von Mitteln einzusetzen, um diese Infrastruktur zu zerstören«, sagte Hagari. »Es gibt keinen Ort, an dem die Hamas von den Offensivfähigkeiten der IDF sicher sein wird.«

Am Dienstag spürten die IDF-Truppen Hamas-Terroristen auf, die sich über Nacht in einem Gebäude neben dem Al-Quds-Krankenhaus verbarrikadiert hatten. Nach Angaben des Militärs planten die Terroristen, die israelischen Streitkräfte vom Krankenhaus aus anzugreifen, woraufhin die Soldaten ein Flugzeug anforderten, die Hamas-Terroristen zu bombardieren. »Der Angriff führte zu erheblichen sekundären Explosionen, die auf ein Waffendepot der Hamas in einem zivilen Gebiet hinweisen«, so die IDF.

Israel habe auch gezeigt, dass das Shifa-Krankenhaus, das größte Spital in Gaza, »über medizinische Abteilungen verfügt, die von der Hamas-Feldebene genutzt werden sowie über eine unterirdische Infrastruktur, die eine Verbindung zur ›Metro‹ darstellt«, erklärte der IDF-Sprecher. Die Nutzung des Krankenhauses als operative Kommandozentrale sei ein Kriegsverbrechen der Hamas, sagte er und ergänzte, das Gleiche geschehe auch in den Krankenhäusern in Indonesien und Katar.

Zur Notwendigkeit, die Hamas-Basis im Shifa-Krankenhaus anzugreifen, sagte IDF-Sprecher Richard Hecht: »Wir wissen, dass dies eine unserer größten Herausforderungen sein wird. Wenn wir dort ankommen, werden wir sehen, wie wir operativ und taktisch vorgehen werden. Deshalb sagen wir [den Bewohnern des Gazastreifens]: Geht nach Süden. Unsere COGAT-Leute [Koordinatoren der Regierungsaktivitäten in den Gebieten] sprechen mit ihnen und sagen ihnen, sie sollen nach Süden ziehen.«

Offener Korridor

Die IDF stellten auch weiterhin einen Korridor für die Bewohner des nördlichen Gazastreifens zur Verfügung, der nach Süden führt, fuhr Hecht fort. »Es gibt eine hohe Luftabdeckung, um sicherzustellen, dass niemand die Evakuierung stört. Die Hamas hat zwei Tage lang versucht, den Korridor zu beschießen und die Bewegung zu stoppen. Wir haben auch IDF-Kräfte vor Ort, die Straßensperren aufrechterhalten und sicherstellen, dass sich die Menschen frei bewegen können«, sagte Hecht.

Seit dem 21. Oktober haben die IDF über COGAT die Einfuhr von humanitärer Hilfe, darunter Lebensmittel, Wasser, medizinische und humanitäre Güter, über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen erleichtert. Diese Hilfe ist für die Zivilbevölkerung des Gazastreifens bestimmt. Mit Stand 6. November haben nach Angaben der IDF 665 Lastwagen den Gazastreifen erreicht, die mehr als 3.000 Tonnen Lebensmittel, 1.720 Tonnen medizinische Ausrüstung, 600 Tonnen Ausrüstung für Notunterkünfte und mehr als 1,15 Millionen Liter Wasser geladen hatten.

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