Kaum kommt es zwischen Israel und den Palästinensern zu militärischen Auseinandersetzungen, besteht Österreich aus gefühlten 8 Millionen Nahost-Experten.
Alexia Weiss, Wiener Zeitung
Tausende Kilometer entfernt tummeln sich in Österreich auf Social Media tausende und abertausende Nahostexperten und -expertinnen. Es reicht das Stichwort »Siedler« und schon ist alles klar. Das böse Israel enteignet arme Palästinenser.
Doch so einfach ist das nicht. Um die Besitzverhältnisse zu klären, braucht es einen langen Blick zurück in die Geschichte. Einen Blick, der länger zurückreicht als die Staatsgründung 1948. Man muss sich ansehen, was noch in der Zeit des Osmanisches Reiches (bis 1918) passiert ist, man muss sich ansehen, welche Rolle danach Jordanien spielte.
Aktuell geht es um ein Gerichtsverfahren, in dem die Besitzverhältnisse von Häusern von vier palästinensischen Familien in Ostjerusalem geklärt werden sollen. Das Oberste Gericht Israels wollte im Mai sein Urteil bekannt geben – doch die Entscheidung wurde auf Juni vertagt. Nun gibt es wieder Krieg in Israel.
Das gleiche Gericht hat in der Vergangenheit auch schon gegen jüdische Siedler entschieden. Können Sie sich noch an die Räumung der Siedlung Amona erinnern? Wahrscheinlich nicht. Ja, auch dort gab es Widerstand der jüdischen Betroffenen gegen die Sicherheitskräfte. Aber es war auch relativ rasch wieder Ruhe und Terror gab es im Gefolge nicht.
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