Erweiterte Suche

Gaza: Terroristen sprengen sich selbst in die Luft

Die toten Terroristen werden in Gaza als Märtyrer gefeiert
Die toten Terroristen werden in Gaza als Märtyrer gefeiert (© Imago Images / ZUMA Wire)

Mindestens sechs Palästinenser wurden am Mittwoch getötet, als ein Sprengsatz, den sie im Zuge von Ausschreitungen an der israelischen Grenze zu Gaza zu zünden versuchten, vorzeitig explodierte.

Nach Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) nahmen Hunderte Randalierer an dem gewalttätigen Protest teil, von denen einige Sprengsätze und Granaten auf die Sicherheitsbarriere warfen. Die Truppen versuchten, die Unruhen in der Gegend von Malka östlich von Gaza-Stadt auszulösen, mit denen der 18. Jahrestag des israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen begangen wurde.

Nach IDF-Angaben versuchten mehrere Palästinenser während des Aufruhrs, eine behelfsmäßige Bombe gegen die in der Nähe des Grenzzauns operierenden Truppen zu platzieren und zu zünden, doch der Sprengsatz explodierte vorzeitig, was zu Verletzten und Toten führte. In einer Erklärung schrieb die Terrorgruppe Hamas, sie trauere um die sechs »heldenhaften Märtyrer«, die bei der Explosion getötet wurden. Filmaufnahmen der IDF zeigen die Detonation des Sprengsatzes auf der palästinensischen Seite der Gaza-Sperrmauer.

Zusätzlich zu den sechs Toten wurden nach Angaben des von der Hamas geführten Ministeriums 25 weitere Palästinenser bei den Unruhen am Mittwoch zum Teil schwer verletzt. Einige wurden durch die Explosion verwundet, andere bei dem Versuch der IDF-Truppen, die Unruhen zu beenden. Unabhängig davon nahmen sie am Dienstagabend nach eigenen Angaben drei Palästinenser fest, die an der Grenze randaliert hatten.

Bereits am 6. September zündeten Palästinenser während eines Aufruhrs im nördlichen Teil von Gaza einen großen Sprengsatz an der Grenze zum Gazastreifen und warfen mehrere Granaten auf die Grenzsperre. 

Rückkehr zu Grenzprovokationen?

Diese jüngsten Unruhen signalisieren eine mögliche Rückkehr der Terrorgruppen zu einer Politik regelmäßiger Massenproteste entlang der Grenze, mit der die Hamas auf die sich verschlechternden Lebensbedingungen in dem verarmten Küstenstreifen aufmerksam machen will, nachdem Katar, einer der größten Geldgeber des Regimes, die monatlichen Auszahlungen gekürzt hat. 

Die wöchentlichen Unruhen entlang der Grenze begannen Ende März 2018 und wurden bis Ende 2019 fast jeden Freitag fortgesetzt. Dabei wurde nicht nur die Aufhebung der Beschränkungen des Personen- und Warenverkehrs in und aus der Küstenenklave durch Israel gefordert, sondern auch die »Rückkehr« der palästinensischen Flüchtlinge und ihrer Nachkommen in jene Gebiete, die heute Teil des jüdischen Staates sind. Israel hat eine Teilblockade des Gazastreifens verhängt, um die Hamas daran zu hindern, sich für Terrorangriffe zu bewaffnen.

Bei den wöchentlichen Protesten an der Grenze in den Jahren 2018 und 2019 kam es häufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. So wurden bereits damals IDF-Soldaten mit Sprengstoff, Steinen und Brandbomben attackiert und versucht, den Grenzzaun zu stürmen und zu sabotieren. In einigen Fällen wurde auch mit scharfer Munition auf israelische Soldaten geschossen, die mit Gummigeschossen und Tränengas sowie teilweise mit scharfer Munition darauf reagierten. 

Insgesamt wurden bei diesen Unruhen mehr als zweihundert Palästinenser getötet und Tausende verletzt. Darüber hinaus ließen die Palästinenser regelmäßig Heliumballons mit Sprengstoff und Brandbomben nach Israel fliegen und entfachten Brände, die große Teile der Vegetation zerstörten.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!