„In einem Bericht der BBC sind vertrauliche Dokumente veröffentlicht worden, die ein Licht auf die Verbindungen Katars zum Iran, seiner Milizen und anderen Terrorgruppen werfen. Die darin enthaltenen Informationen sind in mehrfacher Hinsicht bedeutsam.
Zum einen beweisen die enthüllten Informationen, SMS-Nachrichten und privaten Telefongespräche, dass Katar mit dem iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) und der Hisbollah kollaborierte, um als Gegenleistung für die Freilassung von katarischen Geiseln im Südirak rund 1 Milliarde Dollar an den Iran und seine schiitischen Milizen zu zahlen. Interessanterweise haben selbst katarische Regierungsvertreter diesmal der BBC zufolge nach der Veröffentlichung des Berichts eingeräumt, dass die veröffentlichten SMS-Nachrichten und Telefonmitschnitte authentisch sind. Zweitens bestätigt der Bericht die Tatsache, dass Katar mit Individuen und Organisationen kollaborierte und Zahlungen an sie leistete, die als Terrorgruppen oder Spitzensponsoren des globalen Terrorismus eingestuft werden. (…) Die veröffentlichten vertraulichen Informationen werfen zudem ein Licht auf eine der Mittelbeschaffungstaktiken der Islamischen Republik: Entführungen und räuberische Erpressung durch das IRGC und andere Milizen und Stellvertreterorganisationen in der Region.
In seinen Bestrebungen, die Freilassung der Geiseln an die Rolle Katars in Syrien und im Jemen zu binden, erwies sich das IRGC auch als gerissener politischer Stratege. Als Gegenleistung für die Freilassung der katarischen Geiseln forderte es unter anderem, dass ‚Katar die von den Saudis angeführte Koalition verlässt, die im Jemen die schiitischen Aufständischen bekämpft‘. Und weiter: ‚Katar soll die Freilassung iranischer Soldaten erreichen, die von den Aufständischen in Syrien gefangen gehalten werden.‘ Das iranische Regime versucht nachdrücklich, seinen militärischen und politischen Einfluss sowohl in Syrien als auch im Jemen auszudehnen. Im Irak übt die Islamische Republik mittels der als Volksmobilisierung (PMF) bekannten Sammelbewegung von mehr als 40 irakischen Milizen erheblichen direkten und indirekten Einfluss aus (…) Die gehackten Nachrichten und Telefonate lenken die Aufmerksamkeit auf die Bereitschaft des iranischen Regimes und seiner Milizen, sich Konflikte zunutze zu machen und sie zu eskalieren und illegale und unmoralische Taktiken einzusetzen, um ihre politischen und militärischen Ziele zu erreichen.“ (Majid Rafizadeh: „Qatar Conspired with Iran’s IRGC and Hezbollah in a $1 Billion Deal?“)