Erdogan versuchte sich durch systematische Säuberung des Staatsapparats unbesiegbar zu machen und beging dabei doch nur den gleichen Fehler, den alle Tyrannen begehen.
Banu Güven, Deutsche Welle
Recep Tayyip Erdogan hat den Putschversuch vom 15. Juli 2016, den sein früherer Weggefährte, der Prediger Fethullah Gülen, angeblich organisiert haben soll, unter Kontrolle bekommen. In zwei Jahren unter Notstandsrecht hat er jedes verfügbare Mittel genutzt, um alle potentiellen Hindernisse für seine ultimative Herrschaft aus dem Weg zu räumen.
Dennoch hatte er noch nie so große Angst um seine Macht wie jetzt. Die neuesten Umfragen zeigen, dass er eine Präsidentschaftswahl derzeit nicht gewinnen könnte. Und es gibt Gründe, warum er an Unterstützung verliert. Es sind Fehler, an denen er in diesen fünf Jahren stur festgehalten hat. Fehler, wie sie Tyrannen machen. (…)
Erdogan nannte den Putschversuch einmal ein “Geschenk Gottes”, weil er dachte, er gebe ihm die Chance, den Staat komplett zu übernehmen. Aber leider hat er einen weiteren Fehler gemacht, den alle Tyrannen machen.
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