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Die Propagandalügen eines »Botschafters«

Kein »Botschafter Palästinas«, sondern lediglich ein Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde: Salah Abdel Shafi. (© imago images/eventfotografen.de)
Kein »Botschafter Palästinas«, sondern lediglich ein Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde: Salah Abdel Shafi. (© imago images/eventfotografen.de)

Österreich hat »Palästina« nicht als Staat anerkannt, sein »Botschafter« kann trotzdem unwidersprochen Propagandalügen verbreiten.

Sehr geehrte Kurier-Redaktion,

über die glatten Lügen, die Salah Abdel Shafi im Kurier-Interview verbreitet, braucht man sich nicht wundern. Dass er behauptet, österreichische Politiker würden »kein einziges Mal ein Wort der Empathie über die zivilen Opfer auf palästinensischer Seite« verlieren, ist einfach nur absurd und wird von praktisch jeder einzelnen Stellungnahme österreichischer Politiker widerlegt.

Dass Herr Shafi den Lesern weiszumachen versucht, seine »Regierung«, also die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), sei »für gewaltlosen Widerstand«, ist genauso lächerlich wie die Behauptung, die PA sei »für Verhandlungen«.

Wenn die Palästinensische Autonomiebehörde wirklich Gewalt ablehnt, warum zahlt sie dann verurteilten Terroristen bzw. den Familien getöteter palästinensischen Attentäter sogenannte Märtyrerrenten, die umso höher ausfallen, je schrecklicher der Terrorakt gegen Israelis war, der damit entlohnt wird? Warum glorifizieren palästinensische Schulbücher selbst noch die blutigsten Terroranschläge und bejubeln die Mörder von Juden als glorreiche Vorbilder, wenn die PA doch angeblich nur für »gewaltlosen Widerstand« einsteht?

Ist es Ausdruck von »Gewaltlosigkeit«, wenn PA-Präsident Mahmud Abbas im palästinensischen Fernsehen regelrecht zu Angriffen auf Israelis aufruft, indem er beispielsweise predigt: »Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde. Es ist sauberes und reines Blut, Blut, das für Allah vergossen wurde, so Allah es will. Jeder Märtyrer wird das Paradies erreichen, und jeder Verwundete wird von Allah belohnt werden«?

Und wenn die Palästinensische Autonomiebehörde angeblich »für Verhandlungen« ist, warum weigert sie sich dann bereits seit über zehn Jahren, sich mit Israelis auch nur an den Verhandlungstisch zu setzen?

Wie gesagt: Dass Herr Shafi pure Propagandalügen zum Besten gibt, ist ihm nicht vorzuwerfen, das ist schließlich sein Job. Doch leider wurde diesen Lügen an keiner Stelle des Interviews durch kritische Nachfragen widersprochen, und sie wurden damit völlig ungeschmälert verbreitet.

Darüber hinaus wird Herr Shafi den Kurier-Lesern als »palästinensischer Botschafter in Wien« vorgestellt, was schlicht nicht stimmt. Österreich hat, wie es auch in seiner Stellungnahme gegenüber dem Internationalen Strafgerichtshof klargestellt hat, »Palästina nicht als souveränen Staat anerkannt« und unterhält »keine diplomatischen Beziehungen zu Palästina auf bilateraler Ebene«. Daher gibt es in Österreich weder eine »palästinensische Botschaft« noch ist Herr Shafi »Botschafter«, sondern lediglich ein Vertreter der Autonomiebehörde.

Mit freundlichen Grüßen
Florian Markl
Mena-Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank

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