Geplant ist ein Riss, der den Boden am Breitschneidplatz durchschneidet und mit einer goldenen Legierung ausgefüllt wird. Auf den Vorderseiten der Treppenstufen vor der Gedächtniskirche sollen Namen und Herkunftsländer der Opfer stehen; das war der ausdrückliche Wunsch der Angehörigen. In einer weiteren Projektgruppe wurde auch über die Inschrift entschieden – an der sich nun eine Debatte entzündet hat. ‚Zur Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags am 19. Dezember 2016. Für ein friedliches Miteinander aller Menschen‘, lautet sie schlicht. Kein Wort über die Gesinnung, das Motiv des Täters. (…) Entschieden über Entwurf und Inschrift hat letztlich eine Jury unter Leitung der Berliner Ausstellungsgestalterin Dagmar von Wilcken. ‚Der Begriff »islamistisch« hat nie zur Debatte gestanden‘, sagte sie der WELT. (…) Die Entscheidung habe man bereits im Sommer getroffen – noch bevor alle Details über den Täter Amri bekannt gewesen seien. Unabhängig von der gemeinsam getroffenen Entscheidung halte sie persönlich auch nichts vom Wort ‚islamistisch‘: ‚Wollen wir wirklich den Tätern huldigen, indem wir ihnen die Ehre erweisen, sie zu nennen?‘“ (Philipp Kuhn: „Der Begriff ,islamistisch‘ hat nie zur Debatte gestanden“)
