Die Moschee hatte zuvor unter anderem einen ägyptischen Imam auftreten lassen, der ankündigte, die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem vom »Schmutz der Juden« zu befreien.
Nur wenige Tage nachdem der Jewish Chronicle aufgedeckt hatte, dass in der zwischen 2017 und 2023 mit 351.000 Euro steuerfinanzierten Finsbury Park Moschee in London eine Reihe antisemitischer Imame auftreten durfte, lobte der ehemalige Chef der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, die Moschee als hoffnungsfrohen und friedvollen Ort. So schrieb Corbyn am 2. September auf X (vormals Twitter): »Die Finsbury Park Moschee ist ein Ort des Friedens, der Hoffnung und der Solidarität für so viele Menschen in unserer Gemeinde. Wir werden uns nicht von denjenigen in unseren Medien spalten lassen, die versuchen, Hass und Angst zu säen. Es ist die Liebe zu unseren Nachbarn, unabhängig von ihrem Glauben, die uns alle eint.«
Bei einem von mehreren Vorfällen trat in der Moschee ein ägyptischer Imam auf, der versprach, die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem vom »Schmutz der Juden« zu »befreien«. In seiner Rede zitierte Omar Abdelkafi auch aus den Protokollen der Weisen von Zion, einer berüchtigten antisemitischen Fälschung, in der von einem Plan der Juden berichtet wird, die Welt zu beherrschen.
Der Generalsekretär der im Norden Londons gelegenen Moschee, Mohammed Kozbar, bezeichnete Abdelkafi als »unseren geliebten Prediger«. Darüber hinaus lobte Kozbar während einer im Jahr 2015 unternommenen Reise nach Gaza den Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin als »den Meister der Märtyrer des Widerstands, den Mudschahed [heiliger Krieger] Scheich, den Lehrer«.
Steuerfinanzierter Extremismus
Der Vorsitzende der Nationalen Jüdischen Versammlung des Vereinigten Königreichs, Gary Mond, erklärte gegenüber der Jerusalem Post, »von religiösen Stätten geförderte Hassreden, ob mit Steuergeldern finanziert oder nicht, sind in unserer Gesellschaft völlig inakzeptabel und sollten mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden«. Solche Hassreden seien letztlich die Ursache von Gewalt, insbesondere gegen Juden in diesem Land.
»Hassverbrechen gegen Juden machen etwa 25 Prozent aller derartigen Vorfälle aus, obwohl Juden kaum 0,5 Prozent der britischen Bevölkerung stellen«, wies Mond hin. »Diejenigen, die Hassreden halten, gehören ins Gefängnis, und Einrichtungen, die sie unterstützen, sollten geschlossen werden. Die Tatsache, dass die Moscheen, die Hassrednern Raum bieten, mit öffentlichen Geldern unterstützt werden, wirft Fragen auf. Es geht nicht nur darum, wie es dazu kommen konnte, sondern auch um die Frage, wie tiefgreifend das Problem wirklich ist. Das muss umfassend untersucht werden.«
Die Enthüllungen des Jewish Chronicle (JC) brachte eine Reihe weiterer steuerfinanzierter Moscheen ans Licht, die extremistische Redner auftreten ließen. In der Moschee in Birmingham, die mit 2,6 Millionen Euro den höchsten staatlichen Zuschuss erhielt, war ein Redner zu Gast, der Juden als »Menschen des Neids« bezeichnete, welche »die Propheten und Gesandten getötet haben«. Von diesem Redner existiert auch ein vielgesehenes Video, in dem gefordert wird, ehebrecherische Frauen zu Tode zu steinigen.
Im Lewisham Islamic Centre, das 630.000 Euro von der britischen Regierung erhalten hat, soll der leitende Imam Shakeel Begg einmal junge Muslime dazu aufgerufen haben, »nach Palästina zu gehen und die Zionisten zu bekämpfen«.
Wie die Jerusalem Post im Juli berichtete, wächst in Großbritannien in jüngster Zeit die Besorgnis über die Finanzierung von Extremisten. Anfang August wurde, ebenfalls durch JC-Recherchen, bekannt, dass die Islamic Students Association of Britain, die über ein Netzwerk von Zweigstellen im ganzen Land verfügt und ihren Sitz in einer umgebauten Kirche im West Londoner Hammersmith hat, Veranstaltungen mit mindestens acht hochrangigen Kommandeuren der iranischen Revolutionsgarden durchgeführt hatte, in denen diese antisemitische Propaganda verbreiteten und versuchten, Studenten für den Dschihad und die Islamische Revolution zu rekrutieren.
Im Zusammenhang mit den aktuellen JC-Enthüllungen forderten der britische Minister für Gemeinden, Michael Gove, und Innenministerin Suella Braverman von der Zentralregierung und den Kommunalverwaltungen eine »Sorgfaltsprüfung«.