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Erneut gemeinsames Marinemanöver Chinas, Russlands und des Iran

Gemeinsame Marineübung von China, Russland und dem Iran
Gemeinsame Marineübung von China, Russland und dem Iran (© Imago Images / ZUMA Wire)

Über zwanzig Kriegsschiffe aus den drei Nationen haben in der vergangenen Woche in einer wichtigen Wasserstraße des Nahen Ostens in der Nähe des Golfs von Oman eine Marineübung abgehalten.

Die Übungen der drei Partner in dieser unbeständigen Region »zielen darauf ab, die maritime Zusammenarbeit zu stärken und den Frieden und die Stabilität in der Region zu sichern«, heißt es in einer Erklärung des chinesischen Verteidigungsministeriums, die sich an ähnliche Formulierungen aus dem Iran und Russland anlehnt. 

Chinas Marine schickte einen Lenkwaffenzerstörer und eine Lenkwaffenfregatte zu den Manövern, Russland entsandte den Kreuzer Varyag seiner Pazifikflotte und der Iran steuerte eine Reihe von Schiffen bei, darunter Fregatten und Schnellangriffsboote, wie die staatlichen Medien berichteten. 

Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS fanden die bis Freitag andauernden Übungen bereits zum sechsten Mal seit 2018 statt. Heuer fallen sie jedoch mit der turbulentesten Phase zusammen, welche die Region in diesen sechs Jahren erlebt hat, so die iranische Nachrichtenagentur Islamic Republic News Agency (IRNA): »Die gemeinsame Übung findet zu einer Zeit erhöhter Spannungen in der Region statt«, hieß es unter Berufung auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen, »der sich zu einem größeren regionalen Konflikt auszuweiten droht«.

Der Gaza-Konflikt hat bereits auf internationale Gewässer im Roten Meer und im Golf von Aden übergegriffen, wo die vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Milizen als Beistand zu den Kriegsbemühungen der Hamas, wie sei erklären, Raketen und Drohnen auf internationale Militär- und Handelsschiffe abgefeuert haben. 

Maritime strategische Bedeutung

Der iranische Konteradmiral Amrollah Nozari sagte, das gemeinsame Planspiel beträfe ein 17.000 Quadratkilometer großes Seegebiet, das für die ganze Welt von strategischer Bedeutung sei. Es umfasse »drei der fünf strategisch wichtigen Meerengen im nördlichen Indischen Ozean, der ein wichtiger Knotenpunkt für den weltweiten Energie- und Handelsverkehr ist«, wird Nozari von der halbamtlichen iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zitiert. 

In dem Bericht heißt es auch, dass die iranische Marine bei den diesjährigen Übungen neue Schiffe einsetze, die für ausgedehnte Hochseeeinsätze ausgerüstet und mit fortschrittlichen, in der Islamischen Republik entwickelten Waffen bewaffnet seien, wobei allerdings nicht angegeben wurde, um welche Waffen es sich dabei handeln soll. 

Der Iran ist ein wichtiger Unterstützer sowohl der Hamas in Gaza als auch der Huthi-Milizen, wobei vermutet wird, dass ein Großteil der von beiden Gruppen verwendeten Waffen direkter oder indirekt aus Teheran stammt. Iranische Waffen, darunter die Shahed-Drohnen, sind auch ein wichtiger Bestandteil des russischen Arsenals in seinem Krieg gegen die Ukraine geworden. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 haben sich auch Moskaus Beziehungen mit China vertieft und im Westen großes Misstrauen ausgelöst, unter anderem wegen der Besorgnis über Pekings Position als wichtigste wirtschaftliche Lebensader für den Kreml.

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