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Barcelona reaktiviert Partnerschaft mit Tel Aviv

Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni mit seiner Vorgängerin Ada Colau
Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni mit seiner Vorgängerin Ada Colau (© Imago Images / ZUMA Wire)

Während Barcelonas Bürgermeister die Entscheidung seiner Vorgängerin, die Beziehungen zu Israel auszusetzen, rückgängig macht, bekräftigt er zugleich sein »Engagement für Palästina«.

Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni hat die von seiner Vorgängerin Ada Colau ausgesetzte Städtepartnerschaft mit Tel Aviv wiederhergestellt. Der Sozialist Collboni unterzeichnete am Freitag ein entsprechendes Dekret, wie Pau Solanilla, Barcelonas Beauftragter für internationale Beziehungen und Stadtförderung, mitteilte.

Die Entscheidung sei getroffen worden, um Barcelonas Positionierung als Stadt, die eine »Brücke« herstellt und ein »Ort des Dialogs« zwischen allen Städten des Mittelmeers und der Welt sei, darzustellen. Tel Aviv verkörpere »das Beste der fortschrittlichen Werte Israels«, hieß es in Solanillas Erklärung, die zugleich festhielt, dass Barcelonas »Engagement für Palästina unmissverständlich« sei. Dementsprechend wurde auch angekündigt, dass Collbonis erste Reise außerhalb Europas als Bürgermeister in die Palästinensergebiete führen werde, wohin er noch vor Ende des Jahres zu reisen gedenkt.

Antisemitische Verschwörungstheorie

In dem Ein-Paragraphen-Dekret heißt es, der Bürgermeister von Barcelona hebe die »Aussetzung des Freundschafts- und Kooperationsabkommens« mit den Städten Tel Aviv und Gaza, das im September 1998 unterzeichnet wurde, auf und stelle »folglich die institutionellen Beziehungen wieder her«. Collboni war in der vorangegangenen Legislaturperiode der Stellvertreter der BDS-Unterstützerin Ada Colau gewesen, bevor er heuer im Juni selbst zum Bürgermeister gewählt wurde.

Ada Colaus Partei Barcelona en Comú warf Collboni nach dem Erlass des Dekrets vor, sich damit der »zionistischen Lobby« zu beugen. In einem Thread auf X (zuvor Twitter) kritisierte der Stadtrat Marc Serra den Bürgermeister für seine Entscheidung, »Israel gerade dann zu umarmen, wenn der Staat seine schlimmste demokratische Krise durchmacht: Regiert von der extremen Rechten, mit einer Justizreform, die die Gewaltenteilung untergräbt, und einer Zunahme der Gewalt gegen die palästinensische Bevölkerung.«

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