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Armita Garawand: Familie des Sittenpolizei-Opfers unter Druck 

Die Familie von Armita Garawand steht unter strenger Kontrolle der iranischen Behörden
Die Familie von Armita Garawand steht unter strenger Kontrolle der iranischen Behörden (Quelle: Hengaw)

Die iranischen Sicherheitsbehörden haben die Familie unter extreme Kontrolle gestellt, um jegliche Veröffentlichung von Informationen und öffentliche Stellungnahme zu verhindern.

Seit der Veröffentlichung von Berichten und Bildern über den Zustand der 16-jährigen Armita Garawand, die Anfang der Woche nach einem Angriff der iranischen Sittenpolizei in der Teheraner Metro das Bewusstsein verloren hatte, halten die Sicherheitsbehörden ihre Familie unter extremer Kontrolle, um jegliche Veröffentlichung von Informationen und jegliche Stellungnahme zu verhindern.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Hengaw haben Sicherheitsbeamte der Regierung die Mobiltelefone aller Mitglieder von Armitas Familie beschlagnahmt, weil sie nach der am Dienstag erfolgten Veröffentlichung von Fotos, die Armita in der Spezialabteilung des Teheraner Fajr-Spitals zeigen, die Familie verdächtigen, sie aufgenommen und verschickt zu haben.

Dienstagabend veröffentlichten regierungsnahe Medien ein Interview mit den Eltern von Armita, in dem die Mutter gezwungen worden zu sein scheint, zu sagen, sie wisse nicht, was passiert sei und kenne die Ursache für das Koma ihrer Tochter nicht: »Sie sagten uns, sie sei zusammengebrochen.« Eine der Familie nahestehende Quelle verriet Hengaw, dass das Interview in den Räumlichkeiten des Fajr-Krankenhauses und unter dem Druck der Sicherheitskräfte aufgenommen wurde.

Unabhängige Untersuchung gefordert

Die Quelle erklärte auch, dass sich der Gesundheitszustand von Armita nicht verbessert hat und sie immer noch im Koma liege. Das gesamte Gelände des Fajr-Spitals, insbesondere die Intensivstation, wird seit Armitas Einlieferung von Sicherheitskräften der Islamischen Republik Iran streng kontrolliert, insbesondere alle Aktivitäten, Bewegungen und der Zugang von Personen innerhalb des Krankenhauses.

Armita Garawand wurde in das Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie letzten Sonntagmorgen am Eingang der Teheraner U-Bahn-Station Shohada von der zur Durchsetzung des Hidschabzwangs patrouillierenden Sittenpolizei gewaltsam angegriffen worden war, wobei sie das Bewusstsein verlor.

»In Anbetracht der Geschichte der Islamischen Republik, in der die Wahrheit zurückgehalten und begangene Verbrechen, insbesondere staatlich sanktionierte Morde wie im Fall von Jina Amini, ständig geleugnet werden, und in Anbetracht des mangelnden Vertrauens in staatliche Institutionen« fordert die Menschenrechtsorganisation Hengaw eine Untersuchung des Zustands von Armita Garawand »durch ein unabhängiges medizinisches Team, das sich aus ›Ärzte ohne Grenzen‹ und dem Büro des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (mit Sitz in Teheran) zusammensetzt, in Anwesenheit eines Vertreters des Wahrheitsfindungsausschusses der Vereinten Nationen für den Iran«.

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