
„Vier Araber getötet“, meldet die Kronen Zeitung in einer Kurzmeldung. Demnach hätten israelische Soldaten „vier Palästinenser erschossen, die den Grenzzaun zwischen Israel und dem abgeriegelten Gazastreifen überwunden hatten“. Was geschehen war? Die vier Männer waren von einem israelischen Wachposten entdeckt worden, als sie sich dem Grenzzaun näherten. Als herbeigerufene Soldaten eintrafen, schleuderte ihnen einer der Männer, der bereits über den Zaun geklettert war, eine Handgranate entgegen. Die Soldaten eröffneten das Feuer und erschossen die vier Männer, die, wie sich herausstellte, mit Maschinenpistolen, Panzerfäusten, Granaten und Messern bewaffnet waren. Wären die Terroristen nicht rechtzeitig gestellt worden, hätten sie irgendwo in Israel ein Blutbad angerichtet.

All das hätte die Krone ihren Lesern natürlich auch mitteilen können, doch sie entschied sich, den gesamten relevanten Kontext wegzulassen. In der Krone-Meldung gibt es also keine schwer bewaffneten Terroristen und keine offenbar geplante Terrorattacke auf Israelis, sondern nur israelische Soldaten, die Palästinenser erschießen, kurz: verzerrende Berichterstattung in Reinkultur.