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Ägyptischer Journalist: Hamas von Kultur des Todes besessen 

Lastwagen mit Hilfslieferungen überquert den ägyptischen Grenzübergang Rafah nach Gaza
Lastwagen mit Hilfslieferungen überquert den ägyptischen Grenzübergang Rafah nach Gaza (Imago Images / Xinhua)

Mit heftigen Worten kritisierte Ibrahim Eissa im ägyptischen Fernsehen die Hamas dafür, der palästinensischen Bevölkerung mit Gleichgültigkeit gegenüberzustehen und sie für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen.

Der ägyptische Journalist Ibrahim Eissa kritisierte in seinem am 18. Oktober im TV-Sender Al Kahera Wal Nas ausgestrahlten Kommentar die Hamas dafür, dass sie das Leben der Palästinenser als gering erachte und es ihr nicht um die palästinensische Sache gehe.

Seit sechzehn Jahren regiere »die Hamas den Gazastreifen mit eiserner Faust«, habe aber während der ganzen Zeit keinen einzigen Luftschutzbunker für die palästinensische Zivilbevölkerung eingerichtet. Die dreitausend bei den aktuellen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen getöteten Menschen, »64 Prozent davon waren Frauen und Kinder«, sagte Eissa, »könnten jetzt in Bombenschutzräumen in Sicherheit sein «, hätte die Hamas das nur gewollt. 

Stattdessen habe die Hamas Tunnel gegraben »und eine unterirdische Stadt gebaut, für ihre Waffen, Munition und ihre Instrumente zum Töten und Zerstören, aber sie hat keine Luftschutzbunker für die Lebenden gebaut. Und warum? Weil das Leben für sie billig ist.« Die Gruppe, sagte er weiter, die hinter dem Anschlag vom 7. Oktober steht, »ist unverantwortlich. Es handelt sich um eine Gruppe, die keinerlei Rücksicht auf das Leben der Menschen oder die Zukunft der Palästinenser und ihrer Sache nimmt.«

Katastrophales Ergebnis

Niemand sollte diesen Anschlag oder »sein wirklich beispielloses Gelingen verteidigen, solange das Ergebnis so katastrophal ist«, erklärte Eissa, der meinte, dieser Anschlag habe gezeigt, dass die Hamas nicht nur die palästinensische Politik und Entscheidungsfindung an sich gerissen habe, »sondern sie verliert unter dem Vorwand, Widerstand zu leisten, Palästina ganz und gar« und zerstöre die palästinensische Sache insgesamt.

Auf die Frage, ob die Hamas Widerstand leisten solle oder nicht, sage er: »Bei allem Respekt: Tun Sie es nicht.« Führe dieser Widerstand wie aktuell »zur Zerstörung der palästinensischen Sache, zur Auswanderung von 1,1 oder 1,2 Millionen Menschen, die wirklichen Zahlen kennt noch niemand«, und stürben als Folge dieses Widerstands Tausende Palästinenser, sei er es nicht wert: »Wenn die Hamas sagt, ›aber wir haben zweitausend von ihnen getötet‹, könne er nur darauf antworten: ›Wirklich? Ist unser Leben so billig? Sind Leben so billig, dass es keine Rolle spielt, ob fünf- oder zehntausend unserer Leute sterben, solange wir wissen, dass wir zweitausend Menschen auf der anderen Seite getötet haben?‹ So sieht die Hamas das Leben der Palästinenser. Das ist die Kultur des Todes, von der sie besessen ist.«

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