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160 jüdische Gruppen: UNO soll IHRA-Antisemitismus-Definition übernehmen

160 jüdische Organisationen rufen UNO auf, IHRA-Definition zu übernehmen
160 jüdische Organisationen rufen UNO auf, IHRA-Definition zu übernehmen (Quelle: Artur Wilczynski)

Bemühungen zur Bekämpfung des Antisemitismus können nur dann erfolgreich sein, wenn sie die tatsächlichen Realitäten widerspiegeln, mit denen Juden heute konfrontiert sind, was die IHRA-Definition tut.

Eine Gruppe von 160 jüdischen Organisationen aus 66 Ländern fordert die Vereinten Nationen auf, die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) für Antisemitismus zu übernehmen. »Während wir immer nach Verbündeten im Kampf gegen Antisemitismus suchen, ist es wichtig, dass jüdische Gemeinden und Experten für Antisemitismus – diejenigen, die ihn am besten kennen und seine Erscheinungsformen direkt beobachtet und erlebt haben – die globale Antwort auf den Hass gegen Juden leiten«, sagte der Vorstandsvorsitzende von B’nai B’rith International, Daniel S. Mariaschin.

Zusammen mit der Anti-Defamation League (ADL), dem American Jewish Committee (AJC), der Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations, dem European Jewish Congress, den Jewish Federations of North America und dem World Jewish Congress ist B’nai B’rith einer der Organisatoren des Briefes an die Vereinten Nationen. »Internationale Bemühungen zur Bekämpfung des Antisemitismus können nur dann erfolgreich sein, wenn sie die tatsächlichen Realitäten widerspiegeln, mit denen Juden heute konfrontiert sind«, sagte Mariaschin, und diese Realitäten seien in der Arbeitsdefinition der IHRA enthalten.

Nicht hoch genug einzuschätzen

Die Unterzeichner schreiben in dem Brief, es sei seit langem bekannt, dass das Verständnis von Antisemitismus eine Voraussetzung für seine Bekämpfung ist. »Der Schlüssel zu diesen Bemühungen ist die Verwendung einer klaren und umfassenden Definition, die die vielfältigen Formen des Antisemitismus erklärt«, schreiben die 160 Organisationen. Gemeinsam seien sie der Ansicht, dass die nicht rechtsverbindliche IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus ein unverzichtbares Instrument zum Verständnis und zur Bekämpfung von Antisemitismus ist.

In einer Pressemitteilung erklärte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, dass man die Bedeutung der IHRA-Definition nicht hoch genug einschätzen könne. »Sie ist die am weitesten verbreitete und von Regierungen, Institutionen und Organisationen auf der ganzen Welt akzeptierte Definition«, sagte Lauder, der sie als unerlässlich für eine wirksame Bekämpfung des Antisemitismus bezeichnete, »da sie es den politischen Entscheidungsträgern weltweit ermöglicht, alle Formen des Judenhasses zu erkennen und darauf zu reagieren, auch solche, die zwar subtiler, aber deswegen nicht weniger heimtückisch sind«.

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