Am Freitag wurden im Iran drei weitere Demonstranten hingerichtet. Dies geschah in Isfahan, der Partnerstadt Freiburgs, von wo nichts als Schweigen zu dem Verbrechen zu vernehmen war.
Das Vergehen de Hingerichteten? »Krieg gegen Gott«. Darauf, wie auf ähnliche ›Vergehen‹ steht im Iran die Todesstrafe, die am Freitag an Saleh Mirhaschemi, Madschid Kasemi und Said Jakobi vollstreckt wurden. In Wirklichkeit wurden sie zum Tode verurteilet, weil sie an Protesten gegen das Regime und den von ihm verordneten Hijab-Zwang teilgenommen hatten.
Seit langem drohen die Machthaber im Iran, mit aller Härte gegen alle vorzugehen, die es gewagt haben und weiter wagen, auf die Straße zu gehen. Kaum lässt der Druck von innen – und der ohnehin schwache Druck von außen – etwas nach, nimmt die Repression um so mehr zu.
Die internationalen Reaktionen auf die neuerlichen Hinrichtungen fielen wie gewohnt aus: wenn überhaupt appellierte man an den guten Willen des Regimes, den es, so viel dürfte inzwischen eigentlich klar sein, noch nie gegeben hat oder stellt zahnlose Forderungen:
»Seit Tagen hatten die Familien um das Leben der Verurteilten gekämpft. Amnesty verbreitete eine handgeschriebene Notiz der drei Männer, die aus der Haftanstalt geschmuggelt worden sein soll. ›Lasst nicht zu, dass sie uns töten‹, stand auf dem Zettel. Auch einem im Iran verurteilten Deutsch-Iraner droht die Hinrichtung. Ein Revolutionsgericht hatte den 68-jährigen Djamshid Sharmahd im Februar unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht.«
Die EU forderte den Iran auf, die Verhängung und Vollstreckung von Todesurteilen gegen Demonstranten unverzüglich einzustellen. Auch die Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Luise Amtsberg, äußerte sich bestürzt.
Aus Freiburg dagegen, das immer noch Partnerstadt Isfahans ist, wo die Urteile vollstreckt wurden, war erst gar nichts zu vernehmen:
Der Artikel erschien zuerst auf Jungleblog.
Update:
Inzwischen haben sich in Freiburg doch einige Politiker zu Wort gemeldet und die Hinrichtungen verurteilt.