„Angefangen hatte alles mit einem Facebook-Post. Ende vergangenen Jahres machte der BDMJ, der Bund der muslimischen Jugend – so heißt die Jugendorganisation der DITIB – einen Vorgang in der Berliner Sehitlik Moschee öffentlich. Ender Cetin, der Vorsitzende des Moscheevereins sollte nicht mehr zur Wiederwahl aufgestellt werden. Die Weisung sei vom zuständigen aus der Türkei entsandten Religions-Attaché ergangen. Der geschasste Ender Cetin – der im öffentlichen Leben der Hauptstadt längst kein Unbekannter mehr ist – war offenbar in Ungnade gefallen, weil er einen zu offenen Dialog auch mit Vertretern der nicht-muslimischen Welt pflegte. In der deutschlandweit bekannten Moschee fanden unter seiner Ägide zahlreiche Veranstaltungen statt – auch zu politischen Themen: De-Radikalisierung, Integration, Frauenrolle im Islam und so weiter. (…)
Ein Informant, den wir unter konspirativen Bedingungen in einem Berliner Café treffen, erzählt uns, was dann weiter geschah: Spätestens mit der Spitzel-Affäre rund um spionierende DITIB-Imame sei das Vertrauen der Jugendlichen in ihren Verband endgültig erschüttert gewesen. Eine offene Auseinandersetzung über all diese Fragen habe es nicht gegeben, schließlich seien Jugend-Vorstandsmitglieder auch noch versetzt bzw. gefeuert worden. Das habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Die acht BDMJ-Vorstandsmitglieder traten geschlossen zurück, sprachen in ihrem Rücktrittsschreiben von massiven Behinderungen und einer ‚von Misstrauen geprägten Stimmung‘.“ (Bericht auf rbb24 : „DITIB soll weltoffene Kräfte systematisch ausgrenzen“)