„Wenn Präsident Trump kommende Woche in Riad eintrifft, wir er dort seine Vision einer neuen regionalen Sicherheitsstruktur erläutern, die Beamte im Weißen Haus die ‚arabische NATO’ nennen. Sie soll dem Kampf gegen den Terrorismus und der Zurückdrängung des Iran dienen. Dabei wird Trump auch einen der größten je stattgefundenen Waffenverkäufe bekanntgeben, der einen Eckpfeiler des Plans darstellt. Hinter den Kulissen haben zwischen der Trump-Administration und Saudi-Arabien unter der Leitung des hochrangigen Beraters im Weißen Haus Jared Kushner und des stellvertretenden saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ausführliche Verhandlungen stattgefunden. Die Diskussionen begannen bald nach den Präsidentschaftswahlen, als Mohammed, der in Washington als ‚MBS’ bekannt ist, eine Delegation zu einem Treffen mit Kushner und anderen Vertretern Trumps im Trump Tower schickte. Nach jahrelanger Desillusionierung mit der Obama-Administration wollte die saudi-arabische Führung mit den USA endlich wieder ins Geschäft kommen. ‚Sie waren bereit, Trump und Amerika einen Vertrauensvorschuss zu geben’, erklärte eine hochrangiger Beamter im Weißen Haus. (…)
Die Idee einer ‚arabischen NATO’ zirkuliert schon seit Jahren. Saudi-Arabien hat sie stets vehement unterstützt. Von der Regierung des USA ist sie aber bislang nie offen befürwortet worden. Beamte erklärten, der Vorschlag passe zu drei grundlegenden Prinzipen von Trumps ‚America First’-Außenpolitik: der Behauptung einer stärkeren Führungsrolle in der Region, der Übernahme der finanziellen Lasten für die Sicherheit durch die Verbündeten und der Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA (durch die umfangreichen Waffenverkäufe). Es gehe dem Präsident um eine Antwort auf die Frage, wie die Vereinigten Staaten die Verantwortung für die Sicherheit in der Region eines Tages wieder den dortigen Ländern überlassen könne. In Berichten aus der Region, die sich mit den Vorgesprächen über den Plan befassen, heißt es, der Koalition würden neben Saudi-Arabien zunächst die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Jordanien angehören. Die Vereinigten Staaten würden eine organisierende und unterstützende Rolle spielen, dem Bündnis selbst aber nicht angehören.“ (Josh Rogin: „Trump to unveil plans for an ‘Arab NATO’ in Saudi Arabia“)