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Die Trauer ist allgegenwärtig

(Foto: Erwin Javor)
(Foto: Erwin Javor)

Die Menschen in Tel Aviv werden von der Trauer geeint. Und von der Überzeugung, dass die Verantwortlichen in Politik und Militär gehen müssen.

Ich bin gerade in Tel Aviv und treffe Freunde und Verwandte, deren Kinder im Moment beim Militär sind. Alle vier Kinder meiner Cousine sind eingezogen, einer ihrer Söhne ist gerade in Gaza stationiert.

Die Sonne scheint, aber wie eine schwere Wolke drückt uns alle hier eine tiefe Trauer nieder. Es herrscht ein Gefühl von großer Verzweiflung. Es verbindet trotz ideologischer Gräben.

Die gefühlte Aussichtslosigkeit hier ist unendlich. Am Platz neben der Oper in Tel Aviv haben Eltern und Angehörige Bilder für jedes entführte Kind gebastelt und auf den Boden gelegt. Trauer. Große Trauer.

Manche westliche Medien sprechen derweil von einem »Geiselaustausch« zwischen Israel und der Hamas. Israel hält demnach also »Geiseln«? Nein, es ist ein Austausch der von bestialischen Schlägern, Vergewaltigern und Mördern verschleppten israelischen Geiseln gegen rechtskräftig verurteilte Verbrecher, die gleich wieder »Tod den Juden« schreien oder zu Terror gegen Israel aufrufen.

Geeint sprechen die Menschen hier über alle Kontroversen hinweg von der Notwendigkeit, die Regierung, den Geheimdienst und auch die Führung des Militärs komplett auszutauschen und die Hybris der Vergangenheit abzustellen.

Nachher. Wenn unsere Kinder, Frauen, Männer – die, die noch leben – aus den Tunneln der Hamas hoffentlich wieder zu Hause sein können.

Wer kann noch an Frieden glauben, nachdem die Hamas das Land in einen Schlachthof verwandelt hat? Alle, mit denen ich hier spreche, denen ich zuhöre, wünschen sich nur Sicherheit. Ruhe. Zu leben.

Die Hoffnung auf Frieden ist auf den Nullpunkt gesunken.

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