Ein vom Berliner Senat gefördertes Projekt hat eine Studie zu Diskriminierungserfahrungen muslimischer Schüler durchgeführt – in Jugendgruppen von zum Teil islamistischen Moscheen.
Frederik Schindler, Die Welt
Es ist ein besorgniserregender Befund, zu dem eine Studie der vom Berliner Senat geförderten Anlaufstelle Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS) kommt. „Muslimische Schüler*innen erleben in Bezug auf ihre islamische Identität oft ein ausgrenzendes Schulklima“, heißt es darin. Und: „Diskriminierungserfahrungen gehören zum Alltag muslimischer Schüler*innen.“
Das Design der Studie ist jedoch höchst fragwürdig: Obwohl der Titel „Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher in Berliner Schulen“ heißt, wurden überhaupt keine Befragungen an Schulen durchgeführt – sondern ausschließlich junge Menschen befragt, die in Jugendgruppen muslimischer Gemeinden aktiv sind.
Auch die Liste der einbezogenen Moschee-Gemeinden überrascht: Von zehn Vereinen wurden drei in früheren Berliner Verfassungsschutzberichten im Bereich Islamismus genannt. (…)
Die Neuköllner Integrationsbeauftragte Güner Balci kritisiert den Vorgang scharf: „Die beteiligten Moschee-Vereine der Studie stehen für ein ,Who is who‘ des politischen Islam. Es sind ausschließlich Gemeinden, die ein reaktionäres Islam-Verständnis vertreten, leben und verbreiten“, sagt sie.
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