Ein Glückwunschtelegramm zum 41jährigen Bestehen der islamistischen Diktatur soll versehentlich abgeschickt worden sein.
Christian Böhme, Georg Ismar, Der Tagesspiegel
Eigentlich wollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dieses Jahr auf ein Glückwunschtelegramm an die iranische Führung zum Jahrestag der islamischen Revolution 1979 verzichten. Eigentlich. Doch es kam ganz anders.
Zunächst wurden in Schloss Bellevue zwei Optionen durchgespielt: kein Telegramm oder ein sehr kritisches, dessen Text schon einmal verfasst wurde. Am 7. Februar entschied Steinmeier schließlich, in diesem Jahr kein Telegramm zu senden, der Botschaft in Teheran wurde das als Weisung über das Auswärtige Amt weitergegeben. Doch zu diesem Zeitpunkt war vom Präsidialamt das bereits angefertigte kritische Telegramm an die Botschaft verschickt und von dieser an die iranischen Behörden weitergeleitet worden. (…)
Das Versehen sei erst bekanntgeworden, nachdem die Entscheidung des Bundespräsidenten, kein Telegramm zu schicken, am 7. Februar getroffen worden sei. Der Botschafter in Teheran habe daraufhin die iranische Seite unterrichtet, dass es in diesem Jahr kein Telegramm des Bundespräsidenten geben werde ‚und dass die versehentliche Übermittlung eines Textes ohne die abschließende Billigung des Bundespräsidenten erfolgt ist‘. (…)
Im vergangenen Jahr, zum 40. Jahrestag des Umsturzes im Iran am 11. Februar, hatte Bundespräsident Steinmeier der Führung in Teheran ‚herzliche Glückwünsche‘ ‚auch im Namen meiner Landsleute‘ übermittelt.“