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Eurovision Song Contest weist Forderungen nach Ausschluss Israels zurück 

Netta Barzilai nach ihrem Song Contest-Gewinn im Jahr 2018
Netta Barzilai nach ihrem Song Contest-Gewinn im Jahr 2018 (Quelle: JNS)

Die Europäische Rundfunkunion wies die von pro-palästinensischen Aktivisten gezogenen Vergleiche mit dem Ausschluss Russlands vom Eurovision Song Contest zurück. 

Die Organisatoren des Eurovision Song Contest bekräftigten am Donnerstag, dass Israel auch während des Krieges gegen die Hamas am Wettbewerb teilnehmen darf. Dabei wiesen sie Parallelen zurück, die von pro-palästinensischen Aktivisten mit dem Ausschluss Russlands vom Wettbewerb wegen dessen Einmarschs in der Ukraine gezogen worden waren.

»Vergleiche zwischen Krieg und Konflikt sind komplex und schwierig, und als unpolitische Medienorganisation steht es uns nicht zu, sie zu ziehen«, sagte Noel Curran, Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die das jährliche Musikspektakel organisiert, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Eine Überprüfung durch die EBU-Gremien habe ergeben, »dass der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan alle Wettbewerbsregeln für dieses Jahr erfüllt und wie in den vergangenen fünfzig Jahren teilnehmen kann.«

Der EBU-Chef sagte, seine Organisation sei sich der Stimmen bewusst, die einen Ausschluss des jüdischen Staates vom diesjährigen Wettbewerb gefordert haben. »Der Eurovision Song Contest ist jedoch eine unpolitische Musikveranstaltung und ein Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die Mitglieder der EBU sind. Es handelt sich nicht um einen Wettbewerb zwischen Regierungen«, sagte der EBU-Generaldirektor.

Nicht mit Russland zu vergleichen

Als Reaktion auf den Hamas-Terrorüberfall vom 7. Oktober, bei dem etwa 1.200 Israelis getötet, Tausende verwundet und 253 als Geiseln verschleppt wurden, bekämpfen israelische Bodentruppen seit dem 27. Oktober Hamas-Terroristen im Gazastreifen. In seiner Antwort auf einen Antrag linksextremer Mitglieder des Europäischen Parlaments, Israel deswegen von der Eurovision auszuschließen, betonte Curran zuvor, dass die EBU »mit anderen internationalen Organisationen übereinstimmt, die in ähnlicher Weise ihre integrative Haltung gegenüber israelischen Teilnehmern beibehalten haben.«

Was die Suspendierung russischer Sender von der Veranstaltung im Jahr 2022 und darüber hinaus betreffe, wolle er betonen, »dass sich die Beziehung zwischen dem israelischen öffentlich-rechtlichen Sender KAN und der israelischen Regierung grundlegend von der Beziehung unterscheidet, die zwischen den russischen Sendern und dem Staat besteht«, fügte Curran hinzu.

Der Eurovision Song Contest 2024 findet im schwedischen Malmö, statt, nachdem das skandinavische Land den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen hat. Dort wird Eden Golan Israel im zweiten Halbfinale am 9. Mai vertreten, zwei Tage bevor dann das Finale aller Qualifizierten stattfinden wird. Der israelische Beitrag wird noch bekannt gegeben werden, wobei Kan bereits verlautbaren ließ, dass das diesjährige Lied »angesichts der komplizierten Zeit« auch hebräische Textstellen enthalten wird,

Im vergangenen Jahr belegte der israelische Popstar Noa Kirel beim Eurovisionsfinale in Liverpool den dritten Platz hinter Schweden und Finnland. Seit der ersten Teilnahme des jüdischen Staates an der jährlichen Veranstaltung im Jahr 1973 hat Israel den Song Contest viermal gewinnen, das bislang letzte Mal im Jahr 2018, als Netta Barzilai mit ihrem Song Toy als Siegerin von der Bühne ging.

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