Die Coronakrise wirkt sich weltweit negativ auf die Wirtschaftsleistung aus. Auch der Nahe Osten wird hart getroffen.
Finanzmarkwelt
[Vor drei Wochen] wurden für Dubai (genauer gesagt für die gesamten Vereinigten Arabischen Emirate) und für Saudi-Arabien die Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit veröffentlicht. Sie zeigen den Absturz in der wirtschaftlichen Aktivität.
Vor allem Dubai hat anders als Saudi-Arabien de facto keine Öl-Einnahmen, und lebt vor allem vom Tourismus. Deswegen dürfte das Teilemirat der Vereinigten Arabischen Emirate von der Coronakrise besonders hart getroffen werden. Das Handelsblatt titelte am 23. März bereits, dass Dubai vor dem Ruin stehe. (…)
Wie alle Volkswirtschaften, die sich auf diese Einnahmequelle fokussieren, hat nun auch Dubai ein ernstes Problem! Denn es ist kaum anzunehmen, dass ab Mai oder Juni die Touristen aus Europa, Nordamerika etc gleich wieder in Scharen nach Dubai strömen werden. Wo Dubai kein Öl mehr hat, da steht Saudi-Arabien besser da? Nein, der Ölpreis-Crash trifft auch die Saudis hart, was zur Coronakrise noch hinzukommt. (…)
Für Saudi-Arabien sieht die Lage auch ziemlich düster aus. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) fällt laut IHS Markit für März von 52,5 auf 42,4 Punkte. Das ist der erste Mal, dass der Index seit dem Start der Messung im Jahr 2009 unter die entscheidende Marke von 50 fällt. (…)
„Der saudi-arabische PMI erreichte im März inmitten der Notfallmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ein Rekordtief. Sowohl die Produktionsmenge als auch die neu eingehenden Aufträge fielen so schnell wie noch nie seit Beginn der Erhebung im August 2009, aber der Personalbestand ging nur leicht zurück. Die jüngsten Umfragedaten wurden zwischen dem 12. und 23. März erhoben und signalisieren daher einen steilen wirtschaftlichen Abschwung, der bereits vor der Verschärfung der Arbeitsplatz- und Reisebeschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie einsetzte.“
Dubai und Saudi-Arabien: So brutal ist Corona-Absturz für die Wirtschaft