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Israelische Sicherheitsbeamte bereiten sich auf Pro-Hamas-Provokationen bei Song Contest vor 

Die israelische Song-Contest-Teilnehmerin Eden Golan
Die israelische Song-Contest-Teilnehmerin Eden Golan (© Imago Images / TT)

Der Leiter des Shin Bet, Ronen Bar, soll letzte Woche Malmö besucht haben, um Sicherheitspläne für die israelische Teilnehmerin und ihr Team zu abzustimmen. 

Akiva Van Koningsveld 

Für die Sicherung der israelischen Delegation beim Eurovision Song Contest in Schweden verantwortliche Beamte bereiten sich auf Pro-Hamas-Provokationen vor, die auf die israelische Teilnehmerin Eden Golan abzielen, berichtete Ynet am Dienstag, wenige Stunden bevor das Halbfinale des Musikwettbewerbs beginnen sollte.

Dem Bericht zufolge hatte der Leiter des israelischen Sicherheitsdienstes Shin Bet, Ronen Bar, bereits eine Woche zuvor den Austragungsort Malmö besucht, um Sicherheitspläne auszuarbeiten und sich mit den örtlichen Beamten abzustimmen, die das Wohlergehen der israelischen Delegation gewährleisten sollen. Ynet merkte dazu an, dass Bars Besuch des Eurovisions-Austragungsorts angesichts der anhaltenden Spannungen an Israels Grenzen als ungewöhnlich und als Zeichen für die Befürchtung realer Gefahren anzusehen ist.

Die israelische Vertreterin Golan landete vergangene Woche in Malmö, um sich auf den Wettbewerb vorzubereiten, der am Dienstagabend begann. Sie wird den jüdischen Staat im zweiten Halbfinale am Donnerstag vertreten. Das Finale findet dann zwei Tage später am Samstag statt. Die 20-Jährige, die von einem starken Sicherheitsaufgebot begleitet wird, wird an keinen öffentlichen Veranstaltungen bzw. Interviews teilnehmen können: die israelische Delegation wurde angewiesen, das Hotel so selten als nur möglich zu verlassen.

Bereits erste Störaktionen

Die schwedischen Behörden haben deutlich »sichtbare« Sicherheitsmaßnahmen rund um die Veranstaltung zugesagt, darunter auch Verstärkungen durch Polizeikräfte aus Dänemark und Norwegen. In den kommenden Tagen werden zwei große Pro-Hamas-Demonstrationen vor der Wettbewerbshalle erwartet, wie Israel Hayom am Montag berichtete. 

Der israelische Fernsehsender Channel 12 strahlte am Dienstag Aufnahmen einer anti-israelischen Störaktion während eines Konzerts der österreichischen Sängerin und Dragqueen Conchita Wurst aus, die den Wettbewerb 2014 gewonnen hatte und einst Ehrengast beim Tel Aviv Pride war. Dem Bericht zufolge drangen Demonstranten mit palästinensischen Fahnen in das Konzert im Eurovision Village ein und skandierten: »Hört auf, Palästinenser zu ermorden!« Wurst machte weiter, als ob nichts geschehen wäre.

Am Donnerstag bekräftigte die Europäische Rundfunkunion (EBU), dass Flaggen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und andere israelfeindliche politische Symbole bei den Live-Shows verboten seien. Die EBU behält sich das Recht vor, alle Flaggen von nichtteilnehmenden Ländern »oder Symbole, Kleidungsstücke, Gegenstände und Transparente zu entfernen, die für den wahrscheinlichen Zweck einer Instrumentalisierung der Fernsehübertragungen verwendet werden«, erklärte die Organisation.

Erhöhte Reisewarnstufe

Ebenfalls letzte Woche hob der Nationale Sicherheitsrat Israels die Reisewarnstufe für Malmö an. Der NSC verstärkte die Warnstufe für die schwedische Stadt von Stufe 2 (potenzielle Bedrohung) auf Stufe 3 (mäßige Bedrohung) und empfahl den Israelis, die Notwendigkeit einer Reise in den Austragungsort des Song Contests zu überdenken. »Malmö (das eine hohe Konzentration von syrischen, libanesischen, irakischen und iranischen Migranten aufweist) ist als Brennpunkt für anti-israelische Proteste bekannt«, heißt es in der Warnung. 

»Es sei darauf hingewiesen, dass israelfeindliche Elemente am 7. Oktober offen über das von der Hamas in Israel verübte Massaker gejubelt haben.« In Verbindung mit der weltweiten Bedrohung durch den Dschihadismus gäben diese Entwicklungen »Anlass zu der konkreten Sorge, dass Terroristen die Proteste und die israelfeindliche Stimmung ausnutzen werden, um einen Anschlag auf Israelis zu verüben«, so der NSC.

Zum ersten Mal wird das Heimatfrontkommando der israelischen Streitkräfte Notfallrichtlinien für Israelis herausgeben, die nach Schweden reisen, kündigte das Militär an. Es wird auch seine App für die Malmö besuchenden Israelis mit »Anweisungen für das Verhalten in einer Notfallsituation außerhalb der Landesgrenzen« aktualisieren, heißt es in der Ankündigung.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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