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Iran und Russland festigen Pläne für Drohnenfabrik

Russischer angriff auf Kiew mit iranischen Kamikaze-Drohnen
Russischer angriff auf Kiew mit iranischen Kamikaze-Drohnen (© Imago Images / ZUMA Wire)

Vergangenen Monat war eine iranische Delegation zu Besuch in Russland, um Pläne für eine Anlage voranzutreiben, die sechstausend Drohnen für den Krieg gegen die Ukraine produzieren könnte.

Moskau und Teheran scheinen ihre Beziehungen weiter zu vertiefen, nachdem die beiden Staaten Pläne zum Bau einer von den Iranern entworfenen Fabrik in Russland vorantreiben, in der Drohnen hergestellt werden sollen.

Einem Artikel des Wall Street Journal zufolge besuchte eine iranische Delegation am 5. Januar die westrussische Stadt Jelabuga und besichtigte einen möglichen Standort für eine solche Fabrik. Unter Berufung auf Beamte eines ungenannten Verbündeten der USA schrieb die Zeitung, in einer solchen Anlage könnten in den nächsten Jahren bis zu sechstausend Drohnen hergestellt werden, die Russland – sollte der Krieg gegen die Ukraine dann noch andauern – gegen das Nachbarland einsetzen könnte.

Schon im November hatte die Washington Post berichtet, dass Pläne für eine solche Fabrik in Arbeit seien, nachdem der Iran und Russland im selben Monat ein diesbezügliches Abkommen geschlossen hatten. Laut Postwaren russische Beamte zu Besuch in Teheran, um den endgültigen Vertrag zu besprechen und zu unterzeichnen.

Der Iran und Russland haben ihre Beziehungen nach der russischen Invasion in der Ukraine verstärkt. So lieferte der Iran Angriffsdrohnen, mit denen Russland Infrastruktur und andere zivile Ziele in der Ukraine bombardierte. Nachdem der Iran zunächst geleugnet hatte, Russland bewaffnet zu haben, räumte er im November die Lieferung von Drohnen ein, behauptete jedoch, diese sei vor Kriegsbeginn erfolgt, was von westlichen Mächten umgehend als falsch zurückgewiesen wurde.

Iran größter Unterstützer Russlands

Wie die New York Times im Dezember publizierte, hätten die USA große Anstrengungen unternommen, um den Iran an der Herstellung und Lieferung von Drohnen an Russland zu hindern. Unter Berufung auf Sicherheitsbeamte in den USA, Europa und dem Nahen Osten hieß es, das Programm ziele auch darauf ab, die Ukraine in die Lage zu versetzen, die von Russland erworbenen Kamikaze-Drohnen abzuschießen und deren Startplätze anzuvisieren.

Die New York Times berichtete weiters, die Regierung von Präsident Joe Biden würde in dieser Frage eng mit Israel zusammenarbeiten und auf Jerusalems Erfahrungen bei der Vereitelung iranischer Drohnenangriffe aufbauen. Vergangenen Monat erklärte die Biden-Regierung, der Verkauf von Drohnen durch den Iran an Russland zur Verwendung bei der laufenden Invasion in der Ukraine bedeute, dass die Islamische Republik möglicherweise »zu massiven Kriegsverbrechen beiträgt«. 

In einer im Januar abgegebenen Erklärung zu neuen US-Sanktionen gegen einen iranischen Drohnenhersteller, der mit Moskau zusammenarbeitet, kritisierte Außenminister Antony Blinken Teheran scharf für seine Rolle im Ukraine-Krieg. »Der Iran ist inzwischen zum wichtigsten militärischen Unterstützer Russlands geworden und muss seine Unterstützung für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine einstellen. Wir werden weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um diese Transfers zu unterbrechen und zu verzögern und den Akteuren, die an diesen Aktivitäten beteiligt sind, Kosten aufzuerlegen«, präzisierte Blinken.

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