Der Iran, der seit September von regimefeindlichen Protesten erschüttert wird, erklärt, Israel werde an der Spaltung der Gesellschaft zugrunde gehen, die sich in den Protesten gegen die Justizreform zeigen.
Der Iran hat sich erstmals zu den anhaltenden Protesten gegen die Justizreform der Regierung in Israel geäußert und erklärte, sie bewiesen, dass das Land »ein wurzelloses Gebilde ist, das durch den Wind gestürzt werden wird«. Der Sprecher das Außenministeriums Nasser Kanaani sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tasnim vom Mittwoch, »im Spinnennetz« sei »eine neue Identitätskrise«, die natürlich nur eine der tiefen Krisen in Israel sei.
Die israelischen Antiregierungsproteste haben in den iranischen Medien bislang kaum Beachtung gefunden, die sich hauptsächlich mit dem Skandal um die Vergiftungen iranischer Schulmädchen und den Verhandlungen zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Saudi-Arabien beschäftigen.
Der Tasnim-Bericht behauptet, die politische und soziale Zwietracht innerhalb der zionistischen Gesellschaft vertiefe sich und erreiche ein Niveau interner Spannungen und Konflikte, das sich in den Demonstrationen von Hunderttausenden widerspiegelt. »Dies ist keine normale Situation«, heißt es in dem Artikel.
Iran stolz auf Kampf gegen Israel
Am 12. März erklärte der außerordentliche Professor an der Fakultät für Weltstudien der Universität Teheran, Foad Izadi, in einer Podiumsdiskussion auf dem 14. Al-Jazeera Forum im katarischen Doha, die jüngst verkündete Erneuerung der diplomatischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sei ein Zeichen dafür, dass die Region die amerikanische »Vorherrschaft« hinter sich gelassen habe. Die »gute Nachricht« sei, dass der Westen und insbesondere Amerika im Niedergang begriffen seien.
Er denke, so sagte Izadi, man gerade beobachten können, wie neue Seite in der iranischen Außenpolitik aufgeschlagen wird. »Wir machen uns keine Sorgen über den Westen, sondern konfrontieren weiterhin Israel. Israel ist ein Apartheidstaat.« Die »palästinensische Sache« müsse nicht nur rhetorisch und finanziell, sondern auch durch militärische Hilfe unterstützt werden. »Der Iran ist das einzige Land, das dies tut, und der Iran wird dies auch weiterhin tun. Das ist unsere Verantwortung und wir sind stolz darauf«, erklärte Izadi.