Iran baut unerlaubterweise Urananreicherungsanlage um

Der Chef der UN-Atombehörde, Rafael Grossi, und der Leiter des iranischen Atomprogramms, Mohammad Eslami,
Der Chef der UN-Atombehörde, Rafael Grossi, und der Leiter des iranischen Atomprogramms, Mohammad Eslami (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die Änderung wurde bei einer unangekündigten Inspektion der Anlage in Fordo durch die UN-Atomaufsichtsbehörde entdeckt.

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) kritisierte am Mittwoch den Iran, weil er die Verbindung zwischen den beiden Gruppen von Hightech-Maschinen in der Anlage in Fordo südlich von Teheran verändert hat, die Uran auf einen Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent und damit auf ein fast waffenfähiges Niveau anreichern.

Die Umstellung wurde bei einer unangekündigten Inspektion am 21. Januar in der Brennstoffanreicherungsanlage Fordo (FFEP) entdeckt, einer in einen Berg gebauten Anlage, in der die Inspektoren ihre Kontrollen verstärkt haben, nachdem der Iran erklärt hatte, er werde seine Urananreicherung drastisch erhöhen.

In einem vertraulichen Bericht an die Mitgliedsstaaten stellte die UN-Atomaufsichtsbehörde fest, die Anlagen seien »in einer Weise miteinander verbunden, die sich wesentlich von der Betriebsweise unterscheidet, die der Iran [gegenüber der IAEO] deklariert hat«.

In einer öffentlichen Erklärung, die den Bericht zusammenfasst, teilte der Leiter der IAEO, Rafael Grossi, mit, der Iran habe eine wesentliche Änderung der Konstruktionsdaten des FFEP in Bezug auf die Produktion von hochangereichertem Uran vorgenommen, ohne die Organisation im Voraus zu informieren. »Dies ist unvereinbar mit den Verpflichtungen des Irans im Rahmen seines Sicherungsabkommens und untergräbt die Fähigkeit der Agentur, den Sicherungsansatz für FFEP anzupassen und wirksame Sicherungsmaßnahmen in dieser Anlage umzusetzen«, sagte Grossi.

Als Reaktion wies der Iran die Vorwürfe der IAEA sofort zurück. »Die Interpretation des IAEA-Inspektors war nicht korrekt«, sagte Mohammad Eslami, Leiter des Atomprogramms, nach einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Misan, ohne jedoch nähere Angaben zu machen.

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