Holocaustgedenktag auf Iranisch

Von Alexander Gruber

Just in der Zeit, in der sich Irans Präsident Rohani sich auf Staatsbesuch in Italien und Frankreich befindet, veröffentlichte der Oberste Führer des Regimes in Teheran am Tag der Befreiung von Auschwitz – dem Internationalen Holocaustgedenktag – ein Video, in dem er den Holocaust leugnet. In dem auf der offiziellen Homepage des Revolutionsführers erschienenen Video mit dem Titel: „Sind die dunklen Zeiten vorbei?“ wiederholt Khamenei unter anderem seine bereits im März 2014 gemachte Aussage, dass es „nicht klar“ sei, ob der Holocaust „eine Tatsache ist oder nicht“.

Während Khamenei in dem Video ausführt, dass die USA zwar vom Kampf gegen den Terrorismus sprächen, in Wahrheit aber hinter dem „künstlichen zionistischen Gebilde“ und seinen Verbrechen stünden und ihm in den Weg ebneten, fasste Präsident Rohani das Verhältnis ein wenig anders: Es sei die „zionistische Lobby“, so führte er am Holocaustgedenktag in Rom aus, die Druck auf die USA ausübe und so ein besseres Verhältnis des Landes zum Iran hintertreibe. In dieser Schwerpunktverschiebung besteht also der im Westen so gern hervorgehobene Unterschied zwischen den ‚Moderaten‘ und den ‚Hardlinern‘ im Iran, die sich immer schon darin einig sind, wer hinter allen Übeln dieser Welt steht.

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