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Fußball-WM 2022: Katar sagt, Kritik sei rassistisch motiviert

Der Turnier-Geschäftsführer der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar, Nasser al-Khater
Der Turnier-Geschäftsführer der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar, Nasser al-Khater (re.) (© Imago Images / Xinhua)

Der katarische Geschäftsführer der WM verteidigt die Arbeitsbedingungen zur WM-Vorbereitung und meint, die allgemeine Kritik an Katar geschehe aus rassistischer und politischer Motivation heraus.

Der Turnier-Geschäftsführer der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar, Nasser al-Khater, sagte am 8. November in einem Interview mit dem katarischen Al-Jazeera Network, die Kritik an Katar als Gastgeber der Sportveranstaltung sei »politisch motiviert«. Deswegen schenke man in dem Golfemirat den Zeitungen und Medien, »die vom ersten Tag an gegen Katar waren, nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Katar war von dem Moment an, als es den Zuschlag für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft erhielt, heftigen Angriffen ausgesetzt.«

Al-Khater sagte, Europa hätte elf der insgesamt zweiundzwanzig Weltmeisterschaften ausgerichtet und glaube daher, ein Monopol darauf zu haben. Deswegen seien die Europäer »nicht erfreut, wenn ein arabisches und muslimisches Land wie Katar ein Turnier wie die Fußballweltmeisterschaft ausrichtet«.

Katar habe sich in den vergangenen elf Jahren an all die Kritik gewöhnt und auf manche der vorgebrachten Punkte geantwortet, während andere als der „Boulevardjournalismus“, der sie sind keine Antwort wert seien. Kritische Journalisten und Zeitungen, »von denen wir erwartet haben, dass sie zuverlässig, transparent und professionell sind, haben sich leider als ›Boulevardpresse‹ entpuppt«, meinte al-Khater und verwies dabei auf die Meldungen über verstorbene Arbeiter auf katarischen Baustellen, bei denen die westlichen Medien maßlos übertrieben hätten.

»Die von einigen Organisationen genannte Zahl von 6.500 [toten Bauarbeitern] ist falsch«, erboste sich der katarische Turnier-Geschäftsführer und behauptete, die Organisationen und Mediengruppen wie der britische TheGuardian, die diese Zahl verbreitet haben, hätten sich später für die Veröffentlichung dieser falschen Zahlen entschuldigt. »Sie nahmen die Zahl der Menschen, die in zwei oder drei Jahren starben, multiplizierten sie mit zehn und behaupteten dann, dass 6.500 Arbeiter beim Bau der WM-Stadien gestorben sind.«

Auf die Frage der Reporterin, wie viele Personen denn wirklich gestorben seien, sagte al-Khater, dass während der Bauzeit der Stadien »leider drei« Arbeiter gestorben seien. Auf die Nachfrage, ob diese Zahl angesichts der zwölf Jahre dauernden Spanne glaubhaft sei, beteuerte al-Khater die Richtigkeit seiner Angaben und fügte hinzu, Katar habe »mit der Zeit zu erkennen begonnen, dass die Anschuldigungen politisch motiviert und zu einem erheblichen Teil rassistisch waren«.

Darüber hinaus gebe es Leute, die die Weltmeisterschaft massiv auszunutzen versuchten, um für bestimmte Ziele wie die Rechte von Homosexuellen zu werben. Die Fans aber wollten Fußballspiele sehen und keine politischen Diskussionen: »Dies ist eine Sportmeisterschaft. Es ist eine Fußballmeisterschaft.« Die Menschen sähen die Politik zu Hause in den Nachrichten und wollten sie während der WM vergessen. Deshalb, so schloss al-Khater seine Ausführungen, habe der Präsident der FIFA auch darauf bestanden, »dass wir uns auf den Fußball konzentrieren sollten«.

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