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Iran: Sexueller Missbrauch inhaftierter Demonstranten

Solidartätsdemonstration mit den Protesten im Iran
Solidartätsdemonstration mit den Protesten im Iran (© Imago Images / ZUMA Wire)

Ein Netzwerk von Aktivisten, das die Situation inhaftierter Demonstranten im Iran verfolgt, hat von schweren Menschenrechtsverletzungen wie Folter und sexuellem Missbrauch berichtet.

Das Netzwerk Volunteer Committee to Follow-Up on the Situation of Detainees berichtet von Folter, sexueller Belästigung, Vergewaltigungsdrohungen, fehlendem Zugang zu medizinischer Versorgung und der Inhaftierung einiger Gefangener an geheimen Orten.

Das Komitee gab bekannt, dass es über 1.600 Gefangene, darunter 65 Minderjährige, namentlich identifizieren konnte. »Unter diesen Gefangenen sind 969 einfache Bürger, 393 Studenten, 145 Bürgerrechtler, 42 Journalisten, 40 politische Aktivisten, 38 Frauenrechtler und 26 Anwälte«, hieß es in der Erklärung der Gruppe.

Nach Angaben des Komitees wurde einigen Inhaftierten mit Repression und Schikanen gegenüber Familienangehörigen gedroht. »Einer Gefangenen wurde offen mit Vergewaltigung gedroht. Die Vernehmungsbeamten sagten ihr und anderen Häftlingen: ›Wenn ihr hier vergewaltigt werdet, könnt ihr nicht protestieren! Wenn ihr euch nackt ausziehen wollt, müsst ihr dafür bezahlen!‹« Das Regime und seine Vertreter beschuldigen die Demonstranten, die gegen die strenge Kleiderordnung der Islamische Republik wie das herrschende System insgesamt protestieren, der Verbreitung von »Unmoral« und »Nacktheit«.

Ein anderer Häftling berichtete den Aktivisten, dass während der Proteste gefangen genommene Demonstranten zusammen mit Kriminellen festgehalten werden und von diesen sexuell missbraucht wurden. Dem Bericht zufolge seien auch einige Verletzte, die Dutzende von Schrotkugeln im Körper haben, unversorgt gelassen.

Während der jüngsten Proteste wurden laut Angaben von unabhängigen Menschenrechtsorganisationen bislang mindestens 14.000 Menschen festgenommen. Der Sekretär des iranischen Hohen Rates für Menschenrechte, Kazem Gharibabadi, bestreitet diese Zahl, macht jedoch selbst keine offiziellen Angaben über die Anzahl der Inhaftierten.

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