Mit dem 23-jährigen Torhüter Daniel Peretz wird erstmals ein Israeli in den Reihen des deutschen Rekordmeisters Bayern München spielen.
Noch am Donnerstag war der Einsatz von Daniel Peretz für seinen bisherigen Club Maccabi Tel Aviv zu einem Spiel in Slowenien geplant, dann soll es Medienberichten zufolge für ihn gen Norden gehen, nach München, wo der 23-Jährige einen längerfristigen Vertrag als Goalie – und möglicher Nachfolger – von Manuel Neuer unterzeichnen soll. Peretz wird zwar nicht der erste israelische Fußballer in der Bundesliga sein, aber noch nie ist ein Israeli für das Team des Rekordmeisters Bayern München aufgelaufen.
Peretz hat sich nicht zuletzt bei seinen Auftritten im Dress der israelischen Nationalmannschaft bei der diesjährigen U21-Europameisterschaft in Rumänien und Georgien ins internationale Rampenlicht gespielt, wo sein Team sensationell den dritten Platz belegte. In der Vorrunde brachte Peretz mit gleich zwei gehaltenen Elfmetern die deutsche Mannschaft zur Verzweiflung, im Viertelfinale gelang der Sieg im Elfmeterschießen gegen Georgien, und erst im Halbfinale war gegen den späteren Europameister England Schluss.
Peretz soll beim FC Bayern München einen Vertrag bis 2028 erhalten, als Ablösesumme sollen fünf Millionen Euro an Maccabi Tel Aviv fließen. Nachdem Deutschland jüngst das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 gekauft hat, scherzte Premier Benjamin Netanjahu in Bezug auf den bevorstehenden Spielertransfer: »Es ist möglich, dass wir auch Daniel Peretz für die deutsche Verteidigung spenden.«
Peretz gilt als Ausnahmetalent auf der Torhüterposition. Der Sportdirektor eines israelischen Ligakonkurrenten spricht über ihn als einem »guten Gesamtpaket aus Reflexen und Strafraum-Beherrschung«. Auch wenn er sich noch weiter steigern müsse, um in München zu reüssieren, sei das nötige Potenzial auf jeden Fall vorhanden, um in ein paar Jahren Manuel Neuer als Nummer eins bei den Bayern zu ersetzen. Für den ehemaligen israelischen Bundesligaprofi Almog Cohen (1. FC Nürnberg) ist Peretz »Manuel Neuer 2.0., der israelische Neuer!«
Beim »FC Hollywood« in München scheint Peretz auch aus einem andern Grund gut aufgehoben zu sein: Für Schlagzeilen in den Klatschspalten sorgt seine angebliche Liaison mit der israelischen Sängerin Noa Kirel, der Drittplatzierten des diesjährigen Eurovision Song Contest.