Nun hat der österreichische Bundeskanzler (und EU-Ratsvorsitzender) Sebastian Kurz angesichts des skandalösen Ausritts Rouhanis erfreulich klare Worte gefunden, indem er erklärte: ‚Ich verurteile die jüngsten inakzeptablen Äußerungen von Präsident Rouhani in Bezug auf Israel auf das Schärfste. Es ist absolut inakzeptabel, wenn das Existenzrecht Israels in Frage gestellt oder zur Vernichtung Israels aufgerufen wird.‘ Ganz ähnlich äußerte sich, wenn auch nach einem peinlich langen Schweigen, die deutsche Bundesregierung. Nur: Worte sind wohlfeil zu haben. Leider hat es die EU – oder präziser: haben es die Mitgliedstaaten der EU – bis heute unterlassen, den Worten auch Taten folgen zu lassen und ihre Politik gegenüber dem Iran vom Versteher- auf Ablehnungsmodus umzustellen, mit allen auch ökonomischen Folgen, die das allenfalls haben kann. Denn all die herzergreifenden ‚Israels Existenzrecht ist Teil unserer Staatsraison‘-Lippenbekenntnisse wirken ungefähr so glaubhaft wie ein Bekenntnis Donald Trumps zu den Werten des Feminismus, wenn ihnen nicht irgendwann auch politische Handlungen folgen.“ (Christian Ortner: „Großmächte der leeren Worte“)
