Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), die seit 2014 die Chemiewaffenangriffe des Assad-Regimes dokumentiert hat, erklärte, sie werde den angeblichen Angriff untersuchen. Im Auftrag des Pentagon verwies Kapitän Sean Robertson am Dienstag auf die Anstrengungen, mit denen Russland Versuche unterband, das Assad-Regime für seine Giftgasangriffe zur Rechenschaft zu ziehen. ‚Wir warnen Russland vor Manipulationen im Zusammenhang mit einem weiteren vermuteten Giftgasangriff und fordern Moskau auf, die Sicherheit der OPCW-Inspektoren zu gewährleisten, damit diese Anschuldigungen in einer fairen und transparenten Weise untersucht werden können.‘ Im April hatten Bewohner und Aktivisten berichtet, dass russisches Personal Beweise entfernt und am Ort eines Chlorgasangriffs durch regierungstreue Streitkräfte auf das nahe Damaskus gelegene Douma Veränderungen vorgenommen habe. Das Regime soll die Inspektoren tagelang daran gehindert haben, den Ort aufzusuchen. Mit dem Angriff vom 7. April war das letzte von Aufständischen kontrollierte Gebiet nahe der syrischen Hauptstadt zur Aufgabe gezwungen worden.
Das Pentagon warnte das syrische Regime außerdem davor, die Deeskalationszone rund um das von Aufständischen gehaltene Gebiet im Nordwesten Syriens unter einem ‚fadenscheinigen Vorwand‘ anzugreifen. ‚Wir stehen weiterhin mit der russischen Regierung und hochrangigen Militärs in Kontakt, um klarzustellen, dass eine Offensive in Idlib eine unverantwortliche Eskalation in dem Konflikt bedeuten würde‘, so Robertson. Regimetreue Streitkräfte haben Randgebiete der am 17. September zwischen Russland und der Türkei vereinbarten Deeskalationszone um Idlib und den Norden Hamas herum mit Granaten beschossen. Am Sonntag nutzte Russland den Vorwand des ‚terroristischen Chemiewaffenangriffs‘ vom Vortag, um erstmals seit 75 Tagen im außerhalb der Zone gelegenen Westen und Süden der Provinz Aleppo wieder Luftschläge auszuführen.“ (Scott Lucas: „Syria Daily: US to Russia – Don’t Tamper with Aleppo ‚Chemical Attack‘ Site“)