„(Palästinenser-Präsident) Mahmud Abbas herrscht, obwohl ihn sein Volk schon längst nicht mehr will. Die Hamas ist die beliebteste Partei im Westjordanland, eben hat eine mit ihr liierte Gruppe ein weiteres Mal die Wahlen zum Studentenrat der Uni Bir Zeit gewonnen. Es gibt keinen Hauch von Legitimation mehr für die Palästinenserbehörde, doch die Uno, die sonst so gerne propere Demokratie anmahnt, schweigt in diesem Fall, denn mit der Hamas im Fahrersitz käme der ‚Friedensprozess‘ vollends zum Erliegen. Auch die politischen Rituale sind dieselben geblieben. Unermüdlich werfen sich die beiden Seiten ihre Opfer-Narrative an den Kopf. Doch von der Versöhnungsbereitschaft, die das Pochen auf die Unsäglichkeit des Leidens eigentlich geböte, ist nichts zu sehen. Abbas arbeitet eng mit Israel zusammen, doch regelmässig erklärt er junge Attentäter zu ‚heroischen Märtyrern‘: Der Nahostkonflikt wird zur Groteske.“ (NZZ, hier)
