„Alles an der ‚Osmanen Germania‘ riecht nach Rockergruppe. Sie kleiden sich wie Statisten in der US-amerikanischen Rockerserie Sons of Anarchy. Sie streifen wie Rockergruppen in Rudeln umher. Sie tragen Waffen und verherrlichen in gewieften Musikvideos die Gewalt. Doch dem Anschein zum Trotz bestreitet die 2500-köpfige türkisch-deutsche Organisation die Anschuldigungen, eine Gang zu sein. Sie betreibe ‚Sozialarbeit’, propagiere zugleich einen bestimmten politischen Standpunkt – jenen der türkischen Regierungspartei AKP – und bewundere das Osmanische Reich. Außerdem führen sie ja gar nicht Motorrad.
Deutsche Beamte beharren allerdings darauf, dass die Aktivitäten der Organisation inzwischen weit über die Bewunderung der AKP hinausgingen. Die Gruppe sei vom türkischen Geheimdienst kooptiert worden und werde zur Einschüchterung und Überwachung von Gegnern der türkischen Regierung in Deutschland genutzt. Der nordrheinwestfälische Innenminister Herbert Reul überreichte dem Landtag am 18. Oktober einen Bericht, in dem es heißt, die ‚Osmanen Germania‘ werden vom türkische Geheimdienst MIT als Antiterror-Einheit in Deutschland eingesetzt. Dem Tagesanzeiger zufolge schrieb Reul, dass ‚türkische Behörden die Aktivitäten der Osmanen Germania BC in Deutschland als Terrorbekämpfung bewerten – also als gegen die PKK, linksextremistische Türken und die Gülen-Bewegung gerichtet – und diese unterstützen.’ (…) Die ‚Osmanen Germania‘ wurden im April 2015 gegründet. Im Zusammenhang mit der türkischen Wahlwerbung in Deutschland begannen die Spannungen zwischen den beiden Ländern damals gerade zu steigen.“ (Bericht auf Middle East Eye: „‚Sons of AKP‘: Turkish-German biker gang accused of working with Turkish spies“)

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