Iraks Regierungschef steht unter Druck pro-iranischer Kräfte, weiß aber genau, dass ein amerikanischer Abzug unabsehbare Folgen hätte.
Jack Detsch/Al-Monitor
Iraks Übergangspremierminister will nicht, dass die US-Truppen sich aus dem Irak zurückziehen, sagten mehrere Quellen gegenüber Al-Monitor, die mit der Situation vertraut sind. Öffentlich unterstützt Adel Abdul Mahdi dagegen einen kürzlich verabschiedeten Parlamentsbeschluss, der die Trump-Regierung dazu drängt, das vom Krieg zerrissene Land zu verlassen.
Trotz der Aufforderung an US-Außenminister Mike Pompeo, eine amerikanische Delegation in den Irak zu entsenden, um über den Abzug der US-Truppen zu verhandeln, versucht Abdul Mahdi einen Weg zu finden, um die amerikanische Präsenz im Land zu sichern. Gleichzeitig versucht er jedoch, die vom Iran unterstützten Milizenführer zu besänftigen, die die 5.200 US-Soldaten vertreiben wollen. (…)
Trotz der Parlamentsresolution, in der der Premierminister aufgefordert wird, die Einladung des Irak an die US-Truppen für 2014 aufzuheben, hat die Regierung nicht offiziell den Rückzug der USA gefordert.
‚Es gibt eine Menge Druck auf ihn‘, sagte Rehan Hanna Ayoub, Abgeordnete im irakischen Parlament und Mitglied des Ausschusses für Außenbeziehungen. ‚Alle Daten und Berichte deuten darauf hin, dass der Irak weder wirtschaftlich, finanziell noch militärisch bereit ist, gegen den IS und kriminelle Banden zu bestehen.‘ (…)
‚Er versucht vorerst, [die] Milizen zu beruhigen‘, sagte Sarkawt Shams, ein weiteres Mitglied des irakischen Parlaments. ‚Er weiß, dass schlimme Dinge passieren werden, wenn die USA auf diesem Weg das Land verlassen‘, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf einen möglichen erzwungenen Abzug der amerikanischen Truppen.“