Die Menschen in Gaza werden aufgeben, die Verbesserung ihrer Lebensrealität vor Ort zu fordern, und stattdessen mehr Arbeitsgenehmigungen von Israel fordern.
Mohammed Altlooli
Seit vielen Jahren versuchen die Palästinenser, ihre Ablehnung gegenüber ihren Machthabern und deren politischen System zum Ausdruck zu bringen. Die Bevölkerung leidet unter den miserablen Auswirkungen der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, die ihnen die Machthaber aufbürden. Die Bürger des Gazastreifens streben nach den einfachsten Rechten, die für sie nicht viel mehr als ein Traum sind.
Diese Träume wurden von der Hamas gegenüber ihren Angestellten nicht erfüllt – und auch nicht von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) davor, die auf Befehl von Präsident Abbas ihre Posten im Gazastreifen räumte, als die Hamas 2007 nach den vorangegangenen Wahlen die PA-Autorität zu Fall brachte und die Kontrolle über den Gazastreifen übernahm.
Wie erleben die Menschen im Gazastreifen ihren Alltag? Abu Khaled sagt: „Kurz gesagt, ich will nicht, dass man sich über die Rechte der Hunde in Deutschland mehr Kopf zerbricht als über unsere Rechte in Gaza. Ich will mir auch nicht mehr den Kopf zerbrechen. Und weil ich Angst vor den Gefängnissen der Hamas habe, will ich in Israel arbeiten.“
Das ist es, was die Mehrheit der Bewohner des Gazastreifens im Geheimen denkt, und heute brechen sie ihr Schweigen und bringen es offen zum Ausdruck. So versammelten sich vor einigen Tagen Hunderte Palästinenser vor den Büros für zivile Angelegenheiten, die für die Ausreise von Patienten, Arbeitern und Delegationen über den Erez-Grenzüberübergang zuständig sind, der immer noch unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde steht.
Gaza ist immer noch im Blickfeld externer Mächte und ihrer Ambitionen, wie z. B. des Iran, der behauptet, die palästinensischen Parteien zu führen und zu ihren Gunsten zu arbeiten. Vielleicht treiben die iranischen Ambitionen palästinenischen Parteien wie den Islamischen Jihad in Gaza dazu, den Konflikt mit Israel erneut zu entfachen, indem sie auf eigene Faust Raketen abschießen, was die Hamas momentan noch zu verhindern versucht, da sie an einer neuerlichen Eskalation momentan nicht interessiert ist.
Die palästinensische Bevölkerung hingegen hofft auf ein menschenwürdiges Leben und will nicht, dass jemand in ihrem Namen und mit ihrem Blut für den Iran kämpft. Die Palästinenser wollen eine Arbeitsmöglichkeit in Israel bekommen – um so der krisengebeutelten Realität unter der Regime der Hamas zu entkommen, das nicht in der Lage ist, sie auch nur mit dem Nötigsten zu versorgen.
Der Autor engagierte sich im „Gaza Youth Movement“, musste aus dem Gazastreifen fliehen und lebt, nach längerem Aufenthalt in einem Flüchtlingslager in Griechenland, inzwischen als Asylbewerber in Deutschland.