Von Florian Markl
Ist die Berichterstattung über Israel in westlichen Medien fair und ausgewogen? Jodi Rudoren, bis vor kurzem Israel-Korrespondentin der New York Times, hat keine Zweifel: „Ich bin absolut davon überzeugt, dass sie ausgewogen ist“, erklärte sie in einem Interview nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Einseitig seien nicht die Arbeiten der Journalisten, sondern vielmehr die gegen sie erhobenen Einwände.
Ob Medien nun ausgewogen über den israelisch-palästinensischen Konflikt berichten, lässt sich freilich nicht auf der Ebene allgemein gehaltener Anschuldigungen oder Zurückweisungen entscheiden, sondern anhand von konkreten Belegen. Im Falle Rudorens besteht kein Mangel daran: Unzählige Male stand ihre Arbeit im Zentrum von Kritik, beharrlich wies sie diese als rein politisch motiviert zurück, ohne sich mit den konkret erhobenen Vorwürfen auseinanderzusetzen. Darüber hinaus liegt eine detaillierte empirische Studie über die Einseitigkeit der Israelberichterstattung der Zeitung vor, die mit dem Motto wirbt: „All the news that’s fit to print.“ (Sehen Sie: „Indicting Israel. New York Times Coverage of the Palestinian-Israeli Conflict“.)
Doch wie sieht es mit anderen Medien aus? Gilt die New York Times für viele als das Qualitätsmedium schlechthin, so zählt die Huffington Post zu den meistgelesenen Online-Medien weltweit. Eine amerikanische Organisation hat deren Berichterstattung über die aktuelle palästinensische Terrorwelle gegen Juden unter die Lupe genommen und eine sehenswerte Dokumentation erstellt: „The Huffington Post’s Anti-Semitic Bias and Incitement During the Third Intifada“.