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Erneute Angriffe regimefreundlicher Kämpfer gegen SDF

Immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen den kurdisch geführten SDF und arabischen bzw. regimetreuen Verbänden
Immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen den kurdisch geführten SDF und arabischen bzw. regimetreuen Verbänden (© Imago Images / NurPhoto)

Zwei Damaskus nahestehende Gruppen aus den vom Regime kontrollierten Gebieten am Westufer des Euphrat beschossen SDF-Stellungen und drangen in die Provinz Deir ez-Zor ein.

Dem syrischen Regime nahestehende bewaffnete Gruppierungen haben Anfang der Woche die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in der Provinz Deir ez-Zor im Osten des Landes angegriffen, nachdem ähnliche Angriffe zuvor von den SDF vereitelt worden waren. Bei den Kämpfen wurden mehrere Menschen getötet. 

Bereits Ende des vergangenen Monats war es zu Zusammenstößen zwischen den SDF und einer Reihe arabischer Stämme in Deir ez-Zor gekommen, nachdem die kurdisch geführte Truppe eines der wichtigsten Mitglieder dieser Stämme, der auch ein SDF-Kommandeur war, wegen mehrerer Anschuldigungen, darunter Drogenhandel und Koordinierung mit externen Stellen, festgenommen hatte. Die SDF konnten alle Gebiete, die sie an diese Verbände verloren hatten, zurückerobern.

Am Montag teilten die SDF mit, zwei Damaskus nahestehende Gruppen aus den vom Regime kontrollierten Gebieten am Westufer des Euphrat seien in die Stadt Dhiban in Deir ez-Zor eingedrungen, nachdem sie zuvor die SDF-Stellungen »wahllos mit Artillerie beschossen« hätten.

»Unsere Streitkräfte haben sofortige Maßnahmen ergriffen, um Stabilität und Sicherheit in dem Gebiet herzustellen. Sie haben die Verlegung von Zivilisten in sichere Zonen in den benachbarten Dörfern erleichtert, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und die Söldnergruppen daran zu hindern, sie für ihre terroristischen Handlungen auszunutzen, solange, bis die bewaffneten Söldnergruppen entweder ausgeschaltet oder zur Kapitulation gezwungen sind«, hieß es in der Erklärung. 

Angespannte Beziehungen

Die SDF sind der wichtigste Verbündete der geführten globalen Koalition im Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien. Die von den USA unterstützten, kurdisch geführten Streitkräfte erklärten am Montag, eine Reihe von regimetreuen Kämpfern seien getötet und verletzt worden, nachdem SDF-Truppen sie umzingelt hatten, wobei keine Angaben zu eigenen Opfer gemacht wurden.

Der Leiter der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR), Rami Abdulrahman, sagte jedoch gegenüber Rudaw English, dass drei SDF-Kämpfer, sechs Mitglieder der lokalen Streitkräfte und eine Zivilistin bei den Zusammenstößen getötet worden seien. Darüber hinaus seien sechs Personen, darunter zwei Angehörige der regimetreuen Gruppen, verletzt worden.

»Während der Kämpfe wurden einige Mitglieder der bewaffneten Gruppen getötet, und andere wurden verletzt und anschließend in Gebiete unter der Kontrolle des syrischen Regimes am Westufer des Euphrat gebracht«, so die SDF in ihrer Erklärung. 

In der mehrheitlich arabisch besiedelten Provinz Deir ez-Zor hatten die Kämpfer des Islamischen Staates ihren letzten Widerstand geleistet, bevor sie territorial besiegt wurden. Die Kontrolle über die an den Irak grenzende Provinz ist nun zwischen den SDF und dem syrischen Regime inklusive dessen iranischen Unterstützern aufgeteilt. In der Provinz befinden sich auch einige der wichtigsten Ölfelder des Landes, die von der von den USA angeführten globalen Anti-IS-Koalition mithilfe der SDF geschützt werden.

Die Beziehungen zwischen den kurdisch geführten SDF und einigen arabischen Stämmen in der Provinz sind seit Langem angespannt. Einige der gegen die SDF gerichteten Gruppen haben behauptet, die kurdisch geführten Kräfte würden Araber ins Visier nehmen, was die SDF jedoch zurückweisen.

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