Ein Cyberangriff legte im Iran den Verkauf von subventioniertem Benzin lahm. Auch digitale Anzeigetafeln wurden gehackt – nicht zum ersten Mal.
Ravie Lakshmanan, The Hacker News
Ein Cyberangriff im Iran hat Tankstellen im ganzen Land lahmgelegt, den Kraftstoffverkauf unterbrochen und elektronische Werbetafeln mit Botschaften versehen, die die Fähigkeit des Regimes zur Verteilung von Benzin in Frage stellen.
In den sozialen Medien kursierten Posts und Videos mit Botschaften wie „Khamenei! Wo ist unser Benzin?“ – eine Anspielung auf den Obersten Führer des Landes, Ayatollah Ali Khamenei. Auf anderen Schildern war zu lesen: „Kostenloses Benzin in der Jamaran-Tankstelle“, und an den Zapfsäulen stand „Cyberattacke 64411“, wenn man versuchte, Benzin zu kaufen, berichtete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur ISNA.
Abolhassan Firouzabadi, der Leiter des Obersten Cyberspace-Rates des Iran, sagte, die Angriffe seien „wahrscheinlich“ staatlich gefördert worden, fügte aber hinzu, es sei noch zu früh, um zu bestimmen, welches Land die Angriffe durchgeführt habe.
Obwohl sich bisher weder ein Land noch eine Gruppe zu dem Vorfall bekannt hat, sind die Angriffe das zweite Mal, dass digitale Werbetafeln mit ähnlichen Botschaften versehen wurden.
Im Juli 2021 wurden die Systeme der iranischen Eisenbahn und des Ministeriums für Straßen und Stadtentwicklung Ziel gezielter Cyberangriffe, bei denen Warnungen über Zugverspätungen und -ausfälle angezeigt wurden und die Fahrgäste aufgefordert wurden, die Telefonnummer 64411 für weitere Informationen anzurufen. Die Telefonnummer gehört zu dem Büro von Ali Khamenei, das eigentlich für Fragen zum islamischen Recht zuständig ist.
(Aus dem Artikel „Cyber Attack in Iran Reportedly Cripples Gas Stations Across the Country“, der von The Hacker News veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)