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Ägypten: Kooperation mit Sudan, um Schulen von Extremismus zu befreien

Ägypten und Sudan wollen bei der Bekämpfung des Extremismus zusammenarbeiten
Ägypten und Sudan wollen bei der Bekämpfung des Extremismus zusammenarbeiten (© Imago Images / Xinhua)

Sudan will seine Lehrpläne vom Extremismus zu befreien, der unter dem ehemaligen Präsidenten Omar al-Bashir und nach der Machtübernahme der Muslimbrüder im Sudan etabliert wurde.

George Mikhail, Al-Monitor

Das ägyptische Parlament rief am 7. Februar zur Zusammenarbeit mit dem Sudan bei der Überarbeitung seiner Lehrpläne, um diese von Extremismus zu bereinigen.

Die Parlamentsabgeordnete Farida al-Shobashi sagte im Parlament: „Das ägyptische Parlament ermutigt die ägyptischen Ministerien für Bildung und Stiftungen, den Sudan mit seiner Erfahrung bei der Überarbeitung seiner Schullehrpläne zu unterstützen, um sie von extremistischen Inhalten zu reinigen.“

Shobashi fügte hinzu: „Ägypten hat Erfahrung im Kampf gegen Extremismus und in der Auseinandersetzung mit Takfiri-Ideen [radikalislamischen Ideen; Anm. Mena-Watch]. Deshalb können die ägyptischen Erfahrungen dem Sudan übertragen dabei helfen, seine Schullehrpläne von extremistisch gefärbten Inhalten zu befreien.“

Auch die Volksinitiative zur Stärkung der sudanesisch-ägyptischen Beziehungen kündigte ihre Bereitschaft an, sich an der Überarbeitung der Lehrpläne zu beteiligen.  (…)

Am 25. Januar kündigte der sudanesische Premierminister Abdalla Hamdok die Bildung eines Komitees an, das die sudanesischen Lehrpläne – die unter dem gestürzten Präsidenten Omar al-Bashir entwickelt wurden – überprüfen und vom Extremismus befreien soll. Unter Bashir enthielten die sudanesischen Lehrpläne Inhalte, die nach Ansicht der sudanesischen Übergangsregierung von Extremismus geprägt sind.

Der sudanesische Minister für religiöse Angelegenheiten und Stiftungen, Nasruddin Mufreh, sagte am 27. Januar in einer Presseerklärung, dass „der Sudan beschlossen hat, die Lehrpläne, insbesondere die islamischen Lehrpläne, von extremistischen und terroristischen Ideologien zu befreien, um sie mit dem Ziel der Mäßigung in Einklang zu bringen.“

Die in den USA ansässige Website Al-Hurra enthüllte Auszüge, die extremistisches Gedankengut in den sudanesischen Lehrplänen unter Bashir enthielten. Der wichtigste dieser Absätze stand in einem Lehrbuch über islamische Kultur für Studenten der sudanesischen Al Neelain Universität.

Das Buch enthält den Absatz: „Die Zugehörigkeit zu atheistischen Denkschulen wie Kommunismus, Säkularismus und Kapitalismus ist gleichbedeutend mit Apostasie, was den Islam betrifft. Wenn diejenigen, die solchen Ideologien folgen, behaupten, Muslime zu sein, dann sind sie Heuchler. … Sie sind aufgerufen, Buße zu tun. Andernfalls werden sie zu Lebzeiten und auch nach ihrem Tod als Abtrünnige behandelt.“

Der Sudan hat sich in den vergangenen Monaten an Ägypten gewandt, um Hilfe bei der Entwicklung von Lehrplänen an sudanesischen Universitäten zu erhalten. Im Oktober 2020 unterzeichneten der ägyptische Bildungsminister Khaled Abdel Ghaffar und sein sudanesischer Amtskollege Gabriel Changson ein Kooperationsprotokoll für den Bericht der Hochschulbildung, um bei der Erstellung von Studienplänen, Lehrplänen und Lehrbüchern an Universitäten zusammenzuarbeiten.

(Aus dem Artikel „Egypt, Sudan cooperate to eliminate extremism in school curricula“, der bei Al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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