Sehr geehrte Frau Gleitsmann,
Ihren heutigen Ö1-Morgenjournal-Bericht über den Angriff auf israelische Botschaftsangehörige in Jordanien beendeten Sie mit den Worten: „In Jerusalem selbst ist der Konflikt am Freitag eskaliert: Bei gewaltsamen Ausschreitungen sind vier Palästinenser und drei Israelis getötet worden.“ Diese Aussage ist gleich in doppelter Hinsicht falsch.
Erstens wurden die drei Israelis nicht in Jerusalem getötet, sondern in der jüdischen Gemeinde Halamish im Westjordanland. Und zweitens waren sie in keiner Weise in „gewaltsame Ausschreitungen“ verwickelt. Vielmehr saßen Yossi Salomon (70), seine Tochter Chaya Salomon (46) und sein Sohn Elad Salomon (36) in ihrem Wohnzimmer, wo sie gemeinsam mit anderen Familienmitglieder den Beginn des Shabbat zelebrierten – als ein palästinensischer Attentäter in ihr Haus eindrang, sie ermordete und Yossis Ehefrau Tova (68) mit Messerstichen verletzte. Auch wenn es dem Auftrag des ORF entspricht, äquidistant zu berichten, so kann es doch wohl kaum dem Anspruch der Objektivität Genüge tun, heimtückische Morde mit Todesfällen im Zuge von Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften gleichzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Alexander Gruber
Mena-Watch – Der unabhängige Nahost-Thinktank