„Die Schwäche des Islam, und der aus ihm hervorgehenden islamistischen Bewegung, ist seine gegen die Moderne gerichtete Ideologie, die eine Wissenschaftskultur, die Fähigkeit zu Innovation, Selbstreflexion und Kritik verhindert. Man gebraucht zwar moderne Technologien, aber der ‚immanente Geist‘ der etwa in einem Smartphone steckt, wird nicht internalisiert, es bleibt ein rein parasitäres Verhältnis, ohne eine psychische Entsprechung. So ist der politische Islam eine reine Racheideologie, die nichts hervorbringt noch schafft, sondern nur eine schwarze Utopie der Vernichtung, für Sloterdijk der Hauptgrund dafür, warum der Islamismus als potenzieller Nachfolger des Kommunismus keine ‚Weltoppositionsbewegung‘ sein kann. Es fehlt eine positive Utopie, zudem setzt die globalisierte Welt ‚der moralischen Produktivität von Vorwurfsbewegungen enge Grenzen.‘“ (hier)
