Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der sozialdemokratische Aussenminister Heiko Maas standen kürzlich wegen ihrer Haltung zu Iran in der Kritik. Maas sagt über sich, er sei wegen Auschwitz in die Politik gegangen. Frank Müller-Rosentritt [ der den Antrag zusammen mit seinem Parteikollegen Bijan Djir-Sarai auf den Weg gebracht hatte] griff dieses Zitat auf und appellierte an die Abgeordneten, Deutschland müsse der historischen Verantwortung für Israel auch in der Uno gerecht werden. Er wies darauf hin, dass diese mehr Resolutionen gegen Israel verabschiede als gegen alle anderen Staaten zusammen. Die Regierung müsse ihr Abstimmungsverhalten gegenüber Israel ändern, sonst gerate die Solidarität mit dem jüdischen Staat zur Floskel. Zustimmung bekam er dafür nur aus seiner eigenen Partei und der AfD-Fraktion. (…) Die Debatte um das Papier zeigte, wie unterschiedlich die Verantwortung gegenüber Israel im Deutschen Bundestag definiert wird. Formell betrachtet mag tatsächlich manches gegen den Antrag gesprochen haben. Aus israelischer Sicht dürfte dessen Ablehnung aber die Zweifel an den Solidaritätsbekundungen deutscher Politiker nähren.“ (Jonas Hermann: „Der Bundestag hält Resolutionen gegen Israel für unbedenklich“)
