Erweiterte Suche

Flug nach Tel Aviv: Ryanair verkündet »Anflug auf Palästina«

Flugzeug der Ryanair im Landeanflug auf den Flughafen Tel Aviv Ben Gurion in Israel
Flugzeug der Ryanair im Landeanflug auf den Flughafen Tel Aviv Ben Gurion in Israel (© Imago Images / CHROMORANGE)

Einem Passagier wurde mit Festnahme gedroht, weil er versuchte, die Flugbegleiterin zu fotografieren, die wiederholt ankündigte, das Ryanair-Flugzeug würde in Palästina landen. 

Die Passagiere eines Ryanair-Flugs von Italien nach Tel Aviv zeigten sich schockiert, nachdem eine Flugbegleiterin das Reiseziel wiederholt als »Palästina« bezeichnet hatte. Israelis, die sich auf dem Flug befanden, berichteten gegenüber Channel 14 News, eine Flugbegleiterin habe mehrmals auf Italienisch und Englisch gesagt, das Flugzeug befände sich auf dem Weg nach Palästina.

Etwa eine halbe Stunde vor der geplanten Landung auf dem Ben-Gurion-Flughafen nahe der israelischen Stadt Tal Aviv verkündete die Flugbegleiterin über die Sprechanlage, das Flugzeug befinde sich im Anflug auf »Palästina«.

Einige der Passagiere an Bord beschwerten sich laut Channel 14 über die Ankündigung und forderten die Flugbegleiterin auf, die Ansage zu korrigieren und sich zu entschuldigen. »Wir haben keine Tickets bei der Fluggesellschaft gekauft, um uns mit antizionistischen Äußerungen [des Flugpersonals] auseinandersetzen zu müssen«, sagte ein Passagier. »Alles, was wir wollten, war [eine Ansage], dass Tel Aviv in Israel liegt.« Die Bitten der Passagiere wurden abgelehnt, stattdessen beschuldigte die Kabinenbesatzung die Reisenden, Unruhe erregt zu haben, was die Sicherheit des Flugs gefährde, berichteten sie dem israelischen Sender. 

Ideologie über Fakten

Ein italienischsprachiger Passagier zeigt sich überrascht, dass die Flugbegleiterin während eines Gesprächs ihre Ansichten sogar noch wiederholte und vehement darauf bestand, Tel Aviv liege nicht in Israel, sondern in Palästina. Die infrage stehende Flugbegleiterin habe kein Namensschild getragen, sodass es unmöglich war, sie namentlich zu identifizieren, um später eine Beschwerde einzureichen.

Einer Passagierin, die versuchte, ein Foto von ihr zu machen, wurde laut Channel 14 gesagt, bei der Landung festgenommen zu werden, sollte sie ihren Sitz verlassen, was sie tun wollte, um ein scharfes Bild jener Stewardess zu bekommen, welche die antizionistische Ansage gemacht hatte. Ryanair, das seinen Hauptsitz im irischen Dublin hat, reagiert auch auf mehrfache Anfragen von Channel 14 zu diesem Vorfall nicht.

Es sei »völlig inakzeptabel, dass eine Ryanair-Mitarbeiterin auf einem Flug von Italien nach Tel Aviv wiederholt ihre eigene politische Ideologie über die Fakten stellt, indem sie behauptet, der fragliche Flug lande in Palästina und nicht in Israel«, sagte die Geschäftsführerin der Ireland Israel Alliance, Jackie Goodall, gegenüber World Israel News. »Die Ireland Israel Alliance hofft, dass eine solche Ansicht nicht der Politik von Ryanair entspricht und wir werden das Unternehmen auffordern, sich vorbehaltlos dafür zu entschuldigen und sich an die betreffende Mitarbeiterin zu wenden.«

Der Kommentator von Channel 14, Danny Newman, rief die Israelis dazu auf, die Fluggesellschaft in Zukunft zu meiden, sollte Ryanair sich weigern, sich für den Vorfall zu entschuldigen. Dies war nicht der erste antiisraelische Vorfall, über den Passagiere diverser Fluglinien berichten. So tilgte etwa die Fluggesellschaft Air France im Jahr 2015 Israel von der Landkarte, während Kuwait Airways im selben Jahr seine Flüge nach London und New York gleich ganz einstellte, um keine israelischen Passagiere an diese Destinationen bringen zu müssen.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!