Erweiterte Suche

Neue Kampagne »Queer in Gaza« kämpft gegen LGBTQ+-Verfolgung durch Hamas

Homepage der LGBTQ+-Kampagne »Queer in Gaza«
Homepage der LGBTQ+-Kampagne »Queer in Gaza« (Quelle: queeringaza.com)

»Einige fehlgeleitete Menschen unterstützen die Hamas, während sie behaupten, das Leben von LGBTQ+-zu unterstützen. Sie bringen queere Palästinenser in Gefahr«, warnt »Queer in Gaza«.

Die amerikanische Organisation Equality Campaign Inc. hat eine Website mit dem Titel Queer in Gaza eingerichtet, um das Bewusstsein für die tödlichen Aktionen der Hamas zu schärfen, die sich gegen die verfolgte LGBTQ+-Gemeinschaft im Gazastreifen richten. »Erfahren Sie die Fakten über die Behandlung von LGBT-Palästinensern durch die Hamas«, heißt es auf der Website, die erklärt: »Das Leben als Queer-Person in Gaza wird von der Hamas, den Machthabern von Gaza, mit Folter und Tod bestraft. Es gibt keine Transgender-Bevölkerung in Gaza, weil jede Trans-Person, die offen lebt, von der Hamas gejagt wird.«

Hamas-Mitbegründer Mahmoud Zahar sagte in der Vergangenheit: »Ihr im Westen lebt nicht wie menschliche Wesen. Ihr lebt nicht einmal wie Tiere. Ihr akzeptiert die Homosexualität. Und jetzt kritisiert ihr uns?«

Auf der Website heißt es weiter, Israel gewähre LGBT-Palästinensern, denen im Gazastreifen und in den palästinensischen Gebieten der Tod droht, Asyl und es gebe »Hunderte von queeren Palästinensern, die derzeit sicher in Israel leben und denen der Tod droht, wenn sie nach Gaza oder in die palästinensischen Gebiete zurückgeschickt werden«.

Israel gilt als das einzige Land im Nahen Osten, in dem LGBTQ+-Menschen ohne Repressionen leben können. »Als queerer Palästinenser bin ich nach Israel geflohen, um Schutz zu finden«, sagte Abdul, der laut »Queer in Gaza« wegen seiner Homosexualität von der Hamas entführt und gefoltert wurde.

Verfolgung durch Hamas ähnlich wie im Iran

Die Jerusalem Post zitiert den in den USA lebenden iranischen Flüchtling und Verfechter von LGBTQ+-Rechten Gigi Pour, der berichtete, die aus Gaza zu hörenden Erlebnisse seien »den Gräueltaten gegen LGBTQ+-Menschen im Iran sehr ähnlich. In den meisten Fällen gehen die schlimmsten Misshandlungen von Familienmitgliedern und Geschwistern aus, gefolgt von der Selbstjustiz anderer, die wissen, dass auf Homosexualität die Todesstrafe steht, was zu Viktimisierung und Gewalt gegen LGBTQ+-Personen mit erheblichen Bedrohungen für deren Sicherheit und ihr Wohlergehen führt.«

Die Hamas ist ein eigener Verbündeter des iranischen Regimes; die Machthaber in Teheran haben das Hamas-Massaker vom 7. Oktober unterstützt. Berichten zufolge führte die iranische Quds-Einheit der Revolutionsgarden vor dem Terroranschlag auf Israel Übungen durch, an denen Kämpfer der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads teilgenommen haben sollen.

»Sowohl die USA als auch Kanada haben viele iranische LGBTQ+-Flüchtlinge aufgenommen, weil das Land eine schreckliche Bilanz von systematischem Missbrauch und Hinrichtungen der LGBTQ+-Bevölkerung aufweist«, sagte Pour und fuhr fort: »Unter der Scharia werden LGBTQ+-Menschen verfolgt, da ihre Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung unter diesen Gesetzen inakzeptabel sind. In der Islamischen Republik Iran werden Menschen, die sich als homosexuell oder lesbisch identifizieren, zu Geschlechtsumwandlungsoperationen gezwungen, um das Problem zu lösen‹.«

Pour verwies darauf, dass der damalige iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad ganz ähnliche Aussagen wie der oben zitierte Zahar tätigte, als in einer Rede an der Columbia University in New York sagte: »Bei uns gibt es keine Homosexuellen wie in Ihrem Land. So etwas gibt es in unserem Land nicht. Im Iran gibt es dieses Phänomen nicht. Ich weiß nicht, wer Ihnen gesagt hat, dass wir so etwas haben.«

Offizielle Leugnung

»Diese Art von Aussagen des Präsidenten eines Regierungssystems zeigen im Grunde«, kommentiert Pour die Ausführungen Ahmadinejads, »dass LGBTQ+-Menschen nicht sichtbar sind und nicht existieren. Es gibt keine Inklusion, sondern einen erzwungenen Ausschluss, der an Eliminierung grenzt.« Laut einem britischen Wikileaks-Bericht aus dem Jahr 2008 hat das iranische Regime seit der Islamischen Revolution von 1979 zwischen vier- und sechstausend Homosexuelle und Lesben hingerichtet.

»Einige fehlgeleitete Menschen unterstützen die Hamas, während sie behaupten, das Leben von Queers zu unterstützen. Sie bringen queere Palästinenser in Gefahr«, warnt »Queer in Gaza« vor einer ganz ähnlichen Situation in dem von der Hamas regierten Küstenstreifen.

Das in den USA ansässige Middle East Media Research Institute (MEMRI) hat im Juni 2022 ein Video veröffentlicht, in dem der palästinensische Islamgelehrte Scheich Yousef Abu Islam in einer Predigt erklärte, Allah habe gesagt, dass Homosexuelle »mit dem Kopf voran vom Dach des höchsten Gebäudes geworfen und dann gesteinigt werden sollten«.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!