„Eine am Mittwoch vorgestellte Studie des Mideast Freedom Forum Berlin kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Eine objektive Darstellung Israels und des Judentums sucht man in palästinensischen Schulbüchern vergeblich. Von einer möglichen Verständigung zwischen beiden Völkern ist gleich gar nicht die Rede. Vielmehr würden Vorurteile gestärkt. Die verwendeten Begriffe seien nie neutral, sondern häufig abwertend und polarisierend. Israel wird laut der Untersuchung immer wieder als Feind dämonisiert – und der Kampf gegen den ‚Aggressor‘ verherrlicht.
David Labude hat als Autor der Studie 15 Schulbücher der Fächer Geschichte und Nationale Erziehung der Jahrgangsstufen eins bis neun analysiert. Sie werden als Lehrmaterial im Gazastreifen und dem Westjordanland an staatlichen Schulen verwendet. Außerdem kommen sie in jenen Schulen zum Einsatz, die vom UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästinaflüchtlinge geführt werden. Das von der Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas zur Verfügung gestellte Material wird zum großen Teil aus Mitteln der Europäischen Union und nicht zuletzt mit deutschem Steuergeld finanziert. Dass damit sogar Hetze Vorschub geleistet wird, treibt inzwischen einige Bundestagsabgeordnete um. Sie stellen die Hilfe für die Autonomiebehörde nicht generell infrage – Deutschland überweist jährlich etwa 150 Millionen Euro nach Ramallah. Aber man dürfe und müsse schon erwarten, dass Heranwachsende im Sinne eines friedlichen Miteinanders erzogen werden, heißt es in dem Vorwort zur 16-seitigen Dokumentation.“ (Christian Böhme: „Wie Israel in palästinensischen Schulbüchern dargestellt wird“)
„Nach Angaben der Studie unterschlagen die untersuchten Schulbücher die Existenz des Staates Israel komplett. Abgebildete Landkarten zeigten Palästina in den Grenzen Israels einschließlich des Westjordanlandes und dem Gazastreifen, jüdische und israelische Orte wie Tel Aviv seien an keiner Stelle verzeichnet. Auch die Darstellung von Israelis und Juden sei alles andere als unvoreingenommen. Bereits in historischer Perspektive erschienen Juden als Gegner Mohammeds, später dann als zionistische Besatzer und aggressive und gewalttätige Kolonialisten, deren Ziel es war, die Palästinenser zu vertreiben. Die Teilung Palästinas auf Beschluss der UN im Jahre 1947 werde als Besatzung und illegale, gewaltsame Landnahme dargestellt.
Die Motive der Juden für die Auswanderung aus Europa oder den arabischen Ländern im 20. Jahrhundert würden dagegen mit keinem Wort erwähnt, hieß es weiter. Verweise auf jüdisches Leid, den Holocaust oder Antisemitismus fehlten völlig. Die auf Israel und die Juden bezogene Terminologie sei nie neutral, sondern häufig abwertend und polarisierend. Sie folge einem Gut-Böse-Schema, aggressiver Jude gegen heldenhaften Palästinenser. In keinem der Lehrbücher finde sich eine Textstelle, die an eine Möglichkeit zur Verständigung zwischen beiden Ländern appelliert, kritisiert die Studie.“ (Bericht in der taz: „Deutsches Geld schürt Israel-Hass“)