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Orthodoxer Rabbi: LGBTQ-Personen dürfen Familie gründen

Die Gay Pride in Jerusalem
Die Gay Pride in Jerusalem (© Imago Images / ZUMA Press)

Ein prominenter israelisch-orthodoxer Rabbiner sagte, das jüdische Gesetz verbiete es LGBTQ-Leuten nicht, eine Familie zu gründen.

Josefin Dolsten, Jewish Telegraph Agency

Rabbiner Benny Lau gab die Erklärung als Teil einer Reihe von Richtlinien für gläubige LGBTQ-Juden und ihre Familien ab, die am Samstagabend unter der Überschrift „Es ist nicht gut für den Menschen, allein zu sein“ veröffentlicht wurden. Die Richtlinien, die auf der Facebook-Seite von Lau erschienen, zielen darauf ab, den Wunsch, von LGBTQ-Juden, aktiver Teil jüdischer Gemeinden zu sein, mit dem Religionsgesetzes in Einklang zu bringen.

Laut Lau verbietet das jüdische Gesetz „den Mitgliedern der LGBTQ-Community nicht, Kinder zu erziehen und eine Familie zu gründen“, obwohl er anmerkt, dass Probleme mit dem jüdischen Gesetz für Paare auftreten können, die eine Leihmutterschaft oder einen Samenspender in Anspruch nehmen, um Kinder zu bekommen.

Lau riet auch Familienmitgliedern von LGBTQ-Juden davon ab, die Konversionstherapie in Betracht zu ziehen, eine Praxis, die darauf abzielt, die sexuelle Orientierung einer Person zu ändern.

Der Rabbiner sagte, dass diejenigen, die sich zu Angehörigen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen, nicht versuchen sollten, eine heterosexuelle Ehe einzugehen, wenn sie dies nicht wollen. Und er bekräftigte, dass LGBTQ-Paare und ihre Kinder vollwertige Mitglieder der Gemeinde sein sollten und dass ihre Würde nicht verletzt werden dürfe.

Er betonte, dass die Richtlinien nicht als eine Regelung in Angelegenheiten des jüdischen Rechts gedacht seien, sondern darauf abzielen, Wege zu finden, wie LGBTQ-Juden ihr Familienleben innerhalb der religiösen Gemeinschaften regeln können.

Lau ist Vertreter der religiösen Zionisten, einer orthodoxen Bewegung, die stärker in die israelische Gesellschaft integriert ist als die orthodoxe Haredi-Gemeinschaft. In der Vergangenheit hat er wegen seiner progressiven Positionen zu einer Reihe von Themen, darunter auch die Akzeptanz von LGBTQ-Personen, bei einigen in seiner Gemeinde Zorn auf sich gezogen.

(Aus dem Artikel Israeli Orthodox leader: Judaism does not forbid same-sex couples from building a family“, der bei der Jewish Telegraph Agency erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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