Ob Russland den Iran überhaupt zu irgendetwas zwingen kann, wird allerdings von vielen bezweifelt. Der US-amerikanische Nachrichtendienstkoordinator Daniel Coats erklärte am Donnerstag beim Aspen Security Forum, dass ‚wir zu dem Schluss gelangt sind, dass Russland kaum willens oder fähig ist, sich in vollem Umfang durchzusetzen oder den Entscheidungen und der Einflussnahme des Iran [in Syrien] entgegenzutreten‘.
Dennoch ist dies im Großen und Ganzen ein Abkommen, mit dem Israel leben kann. Es schafft einen Rahmen für Israels Beziehungen zu seinem mächtigen neuen Nachbarn – Russland. Die realistische Einschätzung der Israelis, dass nicht mehr die Vereinigten Staaten, sondern Russland die Großmacht sei, mit der sie im Nahen Osten zusammenarbeiten müssen, kann man ihnen schwerlich nachtragen. ‚Der israelische Ministerpräsident fährt häufiger nach Moskau als er nach Washington reist‘, so der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in den Vereinigten Staaten Yousef al-Otaiba. ‚Ich erwähne das, weil es anzeigt, wie sehr der Nahe Osten sich verändert hat.‘ Für die Israelis zahlt das Abkommen sich aus, doch wie steht es um die Interessen der USA? Leider gibt es von der Trump-Administration keine klare Aussage dazu, worin diese bestehen.“ (Josh Rogin: „Inside the Putin-Netanyahu-Trump deal on Syria“)