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Israelfeindschaft bei den Special Olympics

Briefmarke der Special Olympics in Berlin. (© imago images/Schöning)
Briefmarke der Special Olympics in Berlin. (© imago images/Schöning)

Auf den Trikots des palästinensischen Special-Olympics-Teams war eine Landkarte zu sehen, auf der Israel nicht existierte.

In Berlin finden derzeit gerade die 16. Special-Olympics-Sommerspiele statt. Im Gegensatz zu den Paralympics, an denen Menschen mit körperlichen Behinderungen teilnehmen, sind an den Special Olympics Sportler und Sportlerinnen mit geistigen sowie Mehrfachbehinderungen beteiligt.

Vertreten ist bei den Spielen auch ein Team aus »Palästina«, und das sorgte am Donnerstag für Aufregung. Denn der Special-Olympics-Weltverband verbot den palästinensischen Sportlern laut einem Bericht des Tagesspiegels, weiter mit den Trikots aufzutreten, die sie bisher getragen hatten. Der Grund: Im Schriftzug »Palestine« war das »I« durch eine Landkarte ersetzt worden, auf der Israel nicht zu sehen war. Gemäß der israelfeindlichen Parole »From the river to the sea, Palestine will be free« wurde das ganze Gebiet zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan als »Palestine« präsentiert.

Für die Palästinenser mag die Auslöschung Israels auf der Landkarte nichts Ungewöhnliches sein – wie unsere Analyse palästinensischer Schulbücher gezeigt hat, ist Israel auf den Dutzenden Landkarten in den Schulbüchern genauso wenig zu finden, wie die Namen israelischer Orte wie Tel Aviv oder Eilat (sehen Sie dazu Kapitel 3 unseres Dossiers Erziehung zum Hass. Eine Analyse palästinensischer Schulbücher).

Sport und Politik

Aber in sportlichen Wettbewerben, und erst recht bei internationalen Sportgroßveranstaltungen, hat Politik eigentlich nichts verloren. Deshalb forderte der Special-Olympics-Weltverband das palästinensische Team auf, seine Trikots so zu verändern, dass sie den Regeln entsprechen. Man freue sich auf die Leistungen der palästinensischen Sportler, aber ohne deren »politische oder nationalistische Botschaften und Absichten«, hieß es vonseiten der Veranstalter.

Den Anstoß dazu gab scheints die israelische Botschaft in Deutschland, die Protest gegen die palästinensischen Shirts eingelegt hatte. Die Special Olympics, so zitiert der Tagesspiegel die Botschaft, zelebrierten »Inklusion, Vielfalt und Zusammengehörigkeit«, die Palästinenser missbrauchten das Sportevent im Widerspruch dazu, um mit ihrer »anti-israelischen Präsentation« die Botschaft zu verbreiten, »dass es im Nahen Osten keinen Platz für einen jüdischen Staat gibt«. Auf Twitter schrieb die Botschaft, dass die Palästinenser das Ereignis für »hasserfüllte Propaganda« missbraucht hätten.

Offenbar treten palästinensische Teilnehmer an den Spielen seit Donnerstag mit neutral gehaltenen Trikots auf. Bei Veranstaltungen bei der Palästinensischen Mission in Berlin sowie bei einem Empfang der Stadt Dortmund war das noch anders gewesen. Bei dem Empfang, bei dem für Inklusion geworben worden war, waren die Palästinenser mit ihren klar israelfeindlichen Trikots zu sehen.

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