Von Thomas von der Osten-Sacken
Nur zu gerne wird in Europa noch die Mär geglaubt, Russland kämpfe in Syrien gegen den Islamischen Staat. Nur: Seit einigen Monaten hat kein einziges russisches Flugzeug auch nur eine Bombe auf eine IS-Stellung abgeworfen. Mehr noch: Jüngst zogen sich sich russische Truppen zusammen mit einigen syrischen Eliteeinheiten aus der Stadt Palmyra zurueck, um bei der Einnahme von Ost-Aleppo zu helfen (In Aleppo kämpfen zwar verschiedene islamistische Milizen gegen die Truppen Assads und seine Verbündeten, der IS ist aber nicht darunter). Erst im März war Palmyra von der syrischen Armee mit russischer Unterstützung zurückerobert worden.
Und was geschah, kaum als die Russen weg waren? Richtig, der IS kam zurück, denn die syrische Armee allein ist längst in einem Zustand, dass sie ohne fremde Hilfe keinen einzigen Checkpoint zu verteidigen vermag:
„Even though Islamic State was driven out of Palmyra earlier this year – it’s understood they never completely left the area. They were regrouping in the shadows, waiting, for the perfect opportunity to strike. And, whilst the eyes of the world, and the might of Syrian pro-government forces, were focused on Aleppo, they struck.
Palmyra has been seen as a strategic location for IS, due to its close proximity to oil fields.”
Mittlerweile, so macht es zumindest den Anschein, hat sich der IS infolge russischer Luftangriffe wieder aus Palmyra zurückgezogen. Die Ereignisse der vergangenen zwei Tage gaben aber einen Vorgeschmack dessen, was sich in Zukunft vermehrt abspielen wird, auch wenn ganz Aleppo wieder unter syrischer Kontrolle stehen sollte: Der bewaffnete Konflikt wird an den verschiedenen Fronten weitergehen, auch wenn er mehr die Form eines Guerillakrieges annehmen dürfte.